US-amerikanische Modelle als Vorbild für die ambulante Wundversorgung
Die medizinische Versorgung chronischer Wunden ist ein sich immer weiter entwickelndes und sehr spezielles Thema. In der Praxis stehen Ärzte und Pfleger, die sich auf den Bereich der Wundversorgung spezialisiert haben, vor vielen Herausforderungen. Steigende Kosten im Gesundheitswesen erschweren den Zugang zu der Versorgung für Patienten und die Qualität der Versorgung. Auch in den USA beziehen sich die meisten Behandlungsmodelle für chronische Wunden auf die stationäre Behandlung in Krankenhäusern und Kliniken. Dr. Bruce Ruben von Encompass Healthcare aus Michigan wirbt für von ihm entwickelte Wundbehandlungsmodelle, die dem Patienten Sicherheit bieten und gleichzeitig kostengünstig und leicht zugänglich sind.
In Deutschland leiden etwa 3,5 Mio. Menschen an chronischen Wunden. Häufig sind ältere Menschen betroffen, die unter verschiedenen Erkrankungen leiden, die letztlich Entstehung und Verlauf der chronischen Wunden begünstigen. Die häufigste Form der chronischen Wunden ist das Ulcus cruris, welches infolge einer chronischen Veneninsuffizienz entsteht. Die zweithäufigste chronische Wunderkrankung ist der Dekubitus. So werden Druckgeschwüre bezeichnet, die auf eine erhöhte Belastung und eine dadurch verminderte Durchblutung der Haut zurückgehen. Das Diabetische Fußulcus ist die dritthäufigste Wunderkrankung, die sich als Folge von Diabetes darstellen.
In Deutschland sollen immer mehr bislang ärztliche Leistungen nach Möglichkeit auf nichtärztliches pflegerisches Fachpersonal delegiert werden. Dies ist insbesondere bei der Wundversorgung auch schon gelungen. Es ist zur Weiterentwicklung der zur Verfügung stehenden Behandlungsmethoden sinnvoll, auch die Methoden in anderen Ländern zu beobachten.