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US-Studie: Warum Diabetes-Wunden oft nicht heilen?

Forschende der University of Pittsburgh und des gleichnamigen Medical Centers (UPMC) unter der Studienleitung von Dr. Subhadip Ghatak und dessen Mitautor Dr. Chandon Sen fanden erst kürzlich heraus, dass bei Diabetikern mit Wundheilungsstörungen ein lebensnotwendiger Informationsaustausch zwischen Zellen, die die Wundheilung fördern, unterbleibt.

Demnach sind defekte oder fehlerhafte virusgroße Vesikel, die Exosome heißen und von allen Zellen produziert werden, für eine gestörte intrazelluläre Kommunikation verantwortlich. Bei Diabetikern heißen diese Exosome Dia-Exosome. Sie können Entzündungen fördern und Wundheilungsstörungen aufrechterhalten, was die Amputationsrate erhöht.

Eine Analyse mit Wundflüssigkeit von chronischen Wunden von DiabetikerInnen und Nicht-DiabetikerInnen brachte die Forschenden zu der Erkenntnis, dass defekte Exosome schuld an der unterbliebenen Wundheilung sind:
Die Exosomen-Untersuchung nach Isolation zeigte, dass diejenigen Gesunder normalerweise RNA, Lipide und Proteine eines anderen Gehaltgrades produzieren. Dieser ist bei Diabetikern gestört.
Exosome werden in diesen Fällen von Keratinozyten produziert und im Normalfall freigesetzt und mit den oben genannten Bausteinen beladen. Dann koordinieren Makrophagen nach Signalverbreitung von Exosomen den Wundheilungsprozess.
Bei Dia-Exosomen ist der Gehalt der Bausteine und der Beladungsprozess gestört, zudem aber auch die Freisetzung und Aufnahme von Exosomen. Dia-Exosome kommen zudem in geringerer Zahl vor und Makrophagen nehmen mehr Dia-Exosome auf, was die Heilungskaskade zusätzlich abweichen lässt.
Fazit: Der gesamte Prozess und der Informationsaustausch zwischen Keratinozyten und Makrophagen ist störanfälliger als bei Nicht-DiabetikerInnen. Wunden heilen nicht und Makrophagen lösen Entzündungen aus.

Die WissenschaftlerInnen kommen zu der Erkenntnis, dass der Denkansatz geändert werden muss und nach Therapeutika gesucht werden muss, die chemische Veränderungen an Dia-Exosomen vornehmen (Manipulation) oder aber die Signalbeladung- und verarbeitung ändern müssen.

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