Wissenschaft

Dekubitus: Welche Folgen hat Immobilität und wie kann man Wunden vorbeugen?

Pflegebedürftige Menschen, die immobil sind, werden in vielen Fällen einfach pflegerisch falsch versorgt, denn oft riskieren Angehörige und/oder Pflegekräfte einen Dekubitus.

Ein Dekubitus oder Wundliegegeschwür bezeichnet einen Hautschaden, der dadurch entsteht, dass über einen längeren Zeitraum zu viel Druck auf die entsprechende Hautstelle wirkt. Die schmerzhaften Schäden können sich sogar zu chronischen Wunden entwickeln, wenn die Durchblutung behindert wird und keine rechtzeitige Mobilisation oder Umlagerung erfolgt.

ExpertInnen unterteilen ein Druckgeschwür (Dekubitus) in vier Stadien:
Grad 1 ist das harmloseste Stadium mit gerade mal einer Hautrötung, vor allem an knöchernen Vorsprüngen wie Ferse, Steißbein oder auch Wirbelsäule. Der vierte Grad endet mit einer tiefen Wunde, die sogar optisch Gelenke, Sehnen und Knochen hervorbringt.

Die Prophylaxe eines Dekubitus besteht vor allem aus der Druckentlastung- und verteilung mit Hilfe von unterschiedlichen Lagerungstechniken, um schon den ersten Grad der Erkrankung prophylaktisch zu verhindern.
Ist eine Rötung erkennbar, muss gehandelt werden, um schmerzhafte chronische Wunden zu vermeiden. Hilfsmittel wie Antidekubitus-Kissen- und Matratzen können zusätzlich zur Mobilisation der PatientInnen verwendet werden. Es gilt zudem weitere Risikofaktoren zu minimieren. Eine Dekubitus-Prophylaxe sollte daher immer mehrere Faktoren berücksichtigen, zu denen vor allem die Beobachtung und oben erwähnte Mobilisation gehören.

Eine tägliche Kontrolle des gesamten Körpers verhindert, dass Wunden entstehen. Maßnahmen wie eine pH-neutrale Reinigung der Haut, die anschließende Pflege und der Verzicht auf einschnürende Kleidung, die nicht atmungsaktiv ist, gehören dazu. Leidet die/der Betroffene an Harn- oder Stuhl-Inkontinenz, muss ein rechtzeitiger Windelwechsel erfolgen. Eine ausgewogene altersgerechte Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr gehören ebenfalls zu den vorbeugenden Maßnahmen.

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