Studie: Wirksamkeit von Stoßwellentherapie bei der Wundbehandlung

Die Behandlung von komplizierten Weichteilwunden stellt für medizinisches Personal immer wieder eine Herausforderung dar. Neben der klassischen Wundversorgung stehen bei der Behandlung ergänzend auch physikalische Behandlungsmethoden zur Verfügung. Der Nutzen dieser Verfahren wird kontrovers diskutiert. Eine aktuelle Sichtung und Beurteilung des bisherigen Forschungsstands zu Extrakorporaler Stoßwellentherapie (ESWT) könnte Licht ins Dunkel bringen.

ESWT ist hauptsächlich aus Orthopädie und Chirurgie bekannt. Doch auch zur Behandlung von Weichteilwunden wie Ulcera wird die Methode eingesetzt. Sie gilt als weitestgehend schmerzfrei und verspricht eine beschleunigte Wundheilung. Ein polnisches Forscherteam untersuchte nun die Wirksamkeit von ESWT im Vergleich zu anderen Behandlungsmethoden wie zum Beispiel feuchtigkeitsbindenden und antiseptischen Wundauflagen. Dafür wurden 13 Studien mit insgesamt 919 Probanden nach Cochrane Collaboration Group Standards analysiert.

Die Meta-Analyse, die in der Juli-Ausgabe des Online Journals „Ostomy Wound Management“ vorgestellt wird, kommt zu dem Schluss, dass ESWT sicher und effektiv bei der Behandlung sowohl chronischer als auch akuter Weichteilwunden eingesetzt werden könne. In Verbindung mit der üblichen Wundversorgung konnte eine signifikant verkürzte Heilungsdauer beobachtet werden. Darüber hinaus konnte der Einsatz von Antibiotika in der Wundbehandlung verringert werden. Unerwünschte Wirkungen traten nur selten auf und umfassten hauptsächlich Infektionen und Wundvergrößerung mit ischämischen Wundrändern.

Die Forscher betrachten die Meta-Analyse als Ausgangspunkt für weitere klinische Studien zur Neubewertung der Wirksamkeit von ESWT. In Deutschland ist die Methode aufgrund bislang fehlendem Wirksamkeits-Nachweis nicht im Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenkassen enthalten.