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Studie zu Anti-Dekubitus-Matratzen überrascht

Eine belgische Studie unter Beteiligung der Universitäten von Irland, Australien sowie Belgien kommt in Bezug auf die Testung von Anti-Dekubitus-Matratzen zu dem Schluss, dass statische Matten besser, effektiver und preiswerter sind als Matten mit Wechseldrucksystem, die abwechselnd verschiedene Zonen aufblasen.
Die Studie wurde auch im Fachblatt „International Journal of Nursing Studies“ veröffentlicht. Zu erwähnen wäre dabei allerdings, dass die Analyse nicht unabhängig war, sondern industriefinanzierte Unterstützung erhielt. Die Firma Frontier Therapeutics, die die Antidekubitus-Matratze Repose im Portfolio hat, hat die Untersuchung mitfanziert, hatte allerdings angeblich keinen Einfluss auf das Studiendesign.
308 Bewohner von belgischen Pflegeheimen mit Dekubiti (Mehrzahl von Dekubitus) zwischen vier und 32 Prozent waren die Probanden der Analyse. Alle Patienten waren älter als 65 Jahre, entweder bettlägerig oder an den Rollstuhl gebunden und entweder Risikopatient für bevorstehende Dekubiti oder aber schon an einem Druckgeschwür der Kategorie 1 erkrankt. Die Studienteilnehmer wurden zufällig in zwei verschiedene Gruppen aufgeteilt, in eine Kontrollgruppe mit Wechseldruck-Matratze oder in die Interventionsgruppe mit statischem Druck der Matratze der Marke Repose.
Die Ergebnisse der Studie überraschten ein wenig, weil Wechseldruck-Matten fast immer schlechter abschnitten. So entwickelten in der Interventionsgruppe die Bewohner der Heime in nur 5,2 Prozent aller Fälle einen schwereren Dekubitus der Kategorie 2 bis 4, während unter Wechseldruck schlechtere Ergebnisse mit 11,7 Prozent hervorstachen.
Auch die Entwicklung von Druckgeschwüren ging unter der Verwendung von Wechseldruck im Verhältnis zu statischem Druck viel schneller (im Mittel 10, 5 Tage zu 5,4 Tagen). Beim Schweregrad zeigten sich keine signifikanten Unterschiede, wohl aber in der Berechnung der Kosten, je nach Haltbarkeit der Matte. Wechseldruck-Matten halten im Schnitt sieben Jahre und kosten 53 Cent pro Tag, während statische Anti-Dekubitus-Matratzen nur zwei Jahre im Einsatz sind, dafür aber 20 Cent pro Tag kosten.
Die Autoren der Studie weisen allerdings ausdrücklich darauf hin, dass die Prävention in der Pflege immer noch das beste Mittel ist, um das Risiko für Wundliege-Ulcera zu verringern.  Die Wahl der individuellen Hilfsmittel, zu denen auch die Matte gehört, ist immer noch von vielen anderen Faktoren abhängig und sollte auf die betroffene Person abgestimmt werden. Außerdem ist die Prävention, die Diagnostik und die Therapie höchst individuell zu beurteilen, betonen die Autoren. Eine Universal-Lösung für alle Dekubitus-Patienten gibt es somit nicht.

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