Wissenschaft

Metformin: Neuerdings auch zur Wundheilung

Der Arzneistoff Metformin ist eigentlich ein Mittel gegen Diabetes mellitus, das in Tablettenform eingenommen wird. Jetzt fanden Wissenschaftler in klein angelegten Studien an Menschen und mit Ratten heraus, dass der Wirkstoff nicht nur als orales Antidiabetikum taugt, sondern auch als Dermatikum und Jungbrunnen.
Die Analyse ergab nämlich, dass Metformin an einer kleinen Gruppe von Menschen, 30 an der Zahl, Diagnosen der Haut und der tieferliegenden Strukturen wie Ulcus cruris, Diabetischer Ulcus und chronische Wunden infolge Dekubitus viel schneller zum Abheilen bringt. Alle diese äußerlichen, nicht verheilend wollenden Wunden sind nicht durch traumatische Ereignisse wie Schürfwunden, Bisswunden usw. ausgelöst worden, sondern durch die Folgen einer Grunderkrankung, wie zum Beispiel Diabetes mellitus.
Die Probanden hingegen litten unter traumatischen Wunden oder einem Ulcus (Mehrzahl Ulcera) an den unteren Extremitäten infolge chronisch venöser Insuffizienz oder Schädigung der Nerven mit anschließender Gefäßschädigung sowie Wundliegen durch Immobilität.
Metformin wurde betroffenen Patienten und Ratten in Form eines Gels beziehungsweise Hydrogels verabreicht, was als Goldstandard-Therapie gilt, denn ein feuchtes Wundmilieu erleichtert den Heilungsprozess.
Zweimal täglich mussten die Studienteilnehmer über 30 Tage Metformin-Gel anwenden. Der Erfolg zeigte sich bereits schon nach wenigen Tagen mit Schmerzreduktion und weniger Ödemen, aber auch die Reepithelialisierung der Haut nahm zwischen Tag sieben und Tag 14 deutlich zu. Es ist ein wichtiger Teil der Wundheilung, weil die Neubildung von Epithelgewebe nach einem Gewebeverlust einsetzt. Bei den Ulcera, die am schwierigsten heilten, war schon zwischen dem 15. und dem 30. Tag Granulationsgewebe gebildet worden, sodass die chronische Wunde komplett verheilen konnte. Die Granulation ist aber vom Typ der Wunde abhängig. Metformin zeigte außerdem eine Anregung des Immunsystems innerhalb des Wundmilieus. Ein bestimmtes Zytokin spielt hierbei eine wichtige Rolle im Wundheilungsprozess.
Die Wissenschaftler beobachteten keine Unverträglichkeitsreaktionen wie Irritationen, Erytheme (Rötung der Haut) und Ödeme, was für Metformin als dermatologischen Arzneistoff in Hydrogelen, Hydrokolloiden, Alginaten sprechen könnte.

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