Kanisterlose Vakuumtherapie besonders effektiv bei flachen Wunden

Die Vakuum- oder Unterdrucktherapie (Negative-pressure Wound Therapy = NPWT) ist ein fester Bestandteil im Wundversorgungsportfolio. Bei den bisher üblichen Systemen wird ein Behälter zum Sammeln des Wundexsudats benötigt. Einige der neuen Anlagen funktionieren mittlerweile kanisterlos (canister-free = CF). Die Wirksamkeit dieser CF-NPWT-Systeme wurde nun in einer retrospektiven US-amerikanischen Studie untersucht. Das Fazit der Autoren: Die bisher mit kanisterbasierten Anlagen erzielten Heilungsergebnisse werden ohne Auffangbehälter ebenfalls erreicht, wenn nicht sogar übertroffen.

Die kanisterlose Unterdrucktherapie arbeitet mittels Folie, die durch Wasserdampfdurchlässigkeit eine Abgabe der überschüssigen Flüssigkeit durch den Verband hindurch ermöglicht. Da das System ohne Behälter auskommt, ist der Tragekomfort für den Patienten außerdem deutlich erhöht und eine frühzeitige Mobilisation wird begünstigt. Für die Studie bezogen die Autoren Daten von 51 mittels CF-NPWT behandelten Patienten über einen Zeitraum von 21 Monaten ein. Die Teilnehmer wurden ambulant versorgt und waren über Medicare oder Medicaid versichert.

65 Prozent der Wunden konnten im untersuchten zeitlichen Rahmen komplett verschlossen werden. Die Reduktion der Wundfläche betrug durchschnittlich 31,9 Prozent, die Reduktion der Wundtiefe lag im Mittel bei 57,5 Prozent. Die durchschnittliche Heilungszeit betrug 56,9 Tage. Ein Vergleich dieser Werte mit bereits ermittelten Werten über die Effizienz von herkömmlichen NPWT-Systemen zeigt auf, dass die Wundheilungsraten mit CF-NPWT-Anlagen ebenfalls erfüllt oder sogar übertroffen werden. Eine besondere Wirksamkeit lässt sich bei der Behandlung flacher Wunden feststellen. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse im Onlinejournal Advances in Skin & Wound Care.