Winzige Schwämme gegen multiresistente Keime
Nanowissenschaftler von der University of California, San Diego haben ein Gel entwickelt, in dem winzige Schwämme enthalten sind, die Gifte absorbieren können. Zum Einsatz kommen soll dieses Gel nun bei Wunden, die von einem Befall mit multiresistenten Keimen (MRSA) betroffen sind und durch diese in der Heilung behindert werden.
Die Nanoschwämme besitzen die Fähigkeit, die vom MRSA produzierten Gifte, E.-coli-Bakterien oder andere antibiotikaresistente Schadstoffe aufzunehmen und somit unschädlich zu machen. Eingebettet sind die Nanopartikel in ein Hydrogel, das die Schwämme an ihrem Wirkort hält. Da das Gel nicht zusätzlich mit Antibiotika angereichert wird, ruft es auch keine neuen Resistenzen hervor, erklärt das Forscherteam um Liangfang Zhang, Professor an der Jacobs School of Engineering at UC San Diego.
Schon 2013 hatten die Wissenschaftler Untersuchungsergebnisse im Journal Nature of Nanotechnology veröffentlicht. Damals hatten sie die Nanoschwämme mit den Zellhüllen roter Blutkörperchen kombiniert, damit diese im Blutkreislauf Gifte aufnehmen konnten. Versuche mit Mäusen waren damals erfolgreich. Bei den neuen Untersuchungen liegt der Fokus auf den mit MRSA infizierten Wunden. „Ein Weg, diese Schädigungen zu behandeln, ist es, die von den Bakterien produzierten Gifte zu entfernen, die für diese wie ein Schild wirken“, erklärt Zhang. Ohne die Giftstoffe seien die Bakterien schwächer und das körpereigene Immunsystem könne diese so bekämpfen, meint der Wissenschaftler.
Das Gel wurde bereits an Mäusen getestet und die behandelten Gewebeverletzungen heilten deutlich schneller ab als die der unbehandelten Tiere. Es konnte nachgewiesen werden, dass das Gel die von den Keimen produzierten Giftstoffe aufnehmen konnte. Außerdem ließen sich laut Forscherteam durch das Gel weitere Schäden im Blutkreislauf, der Haut oder den Muskeln verhindern.