Forschungspreis: Wundsekret kann Wundheilung stören
Für einen wichtigen Beitrag in der Erforschung von Wundheilungsstörungen hat Nicolai Kapalschinski, Assistenzarzt der Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte am Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil, den Studienpreis der Cicatrix e.V. 2014 erhalten. Der Mediziner bekam die mit 8.000 Euro dotierte Auszeichnung für seine Arbeit über den Einfluss von Wundsekreten auf die Wirksamkeit antiseptischer Substanzen.
Die in Wundsekreten enthaltenen Eiweiße (Albumine) können die antibakterielle und antiseptische Wirkung von Spüllösungen stark reduzieren, das hat die Arbeitsgruppe für Experimentelle Plastische Chirurgie um Kapalschinski in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich der Krankenhaus- und Medizintechnik der Technischen Hochschule Mittelhessen herausgefunden. Diese Lösungen kommen insbesondere bei Brandwunden nahezu täglich zum Einsatz. Bei Unwirksamkeit der Therapeutika steigt die Gefahr von Wundinfektionen sowie schwerwiegenden Wundheilungsstörungen.
Den Preis bekam der Mediziner bei der diesjährigen Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung vom Verein Cicatrix. Die Gemeinschaft für Menschen mit Verbrennungen und Narben zeichnet einmal im Jahr Forschungsprojekte aus, die sich mit der Therapie brandverletzter Menschen befassen.
Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinkum Bergmannsheil gehört zur Uniklinik der Ruhr-Universität Bochum. Es verfügt über rund 12.000 Mitarbeiter und behandelt jährlich um die 500.000 Patienten. Das Schwerbrandverletztenzentrum unter der Leitung von Prof. Dr. Marcus Lehnhardt gehört nach eigenen Angaben zu einem der größten in Deutschland. Hier werden pro Jahr 100 bis 130 Patienten mit schweren Brandverletzungen behandelt.