Kostenträger

Experten: Beiträge zur GKV werden weiter steigen

Seit dem 1. Januar dieses Jahres können sich viele Versicherte über niedrigere Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) freuen. Der allgemeine Beitragssatz wurde zu diesem Stichtag von 15,5 auf 14,6 Prozent gesenkt, darüber hinaus können die Kassen einkommensabhängige Zusatzbeiträge erheben um ihre Ausgaben zu finanzieren. Arbeitnehmer müssen die Zusatzbeiträge allein tragen. Lediglich am allgemeinen Beitragssatz beteiligen sich die Arbeitgeber derzeit zur Hälfte.

Die zusätzlichen Beiträge liegen aktuell bei durchschnittlich 0,9 Prozent, nur wenige Kassen liegen deutlich darunter oder verzichten komplett auf die Erhebung von Zusatzbeiträgen. Nach Ansicht des Gesundheitsökonomen Jürgen Wasem von der Universität Düsseldorf sollten sich die Versicherten aber nicht an die niedrigen Beiträge gewöhnen. Wie das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ am 4. Januar berichtete, könnten laut Wasem schon im kommenden Jahr die Zusatzbeiträge auf 1,15 Prozent des Bruttolohns steigen. 2017 dürften sie sogar bei 1,4 Prozent liegen. Auch Christoph Straub, Vorsitzender der Barmer GEK, rechnet mit steigenden Beitragssätzen in den kommenden Jahren. Die aktuellen Zusatzbeiträge seien sehr zurückhaltend bemessen worden. Für die nähere Zukunft rechnet er sogar mit einer Steigerung der Zusatzbeiträge auf 1,5 Prozent. Insgesamt schätzen die Experten, dass die gesamten Beiträge zur GKV schon in wenigen Jahren bei über 16 Prozent liegen werden. Die derzeitig verhältnismäßig niedrigen Beiträge wären damit nicht von Dauer.

Noch verfügen die Kassen über ein solides Finanzpolster aus eigenen Rücklagen. Zusätzlich befanden sich nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums zum Jahresende 2014 rund 16 Mrd. Euro im Gesundheitsfonds. Doch aufgrund steigender Ausgaben im Gesundheitssystem bei gleichzeitig langsamerer Steigerung der Einnahmen durch Beiträge könnten die Gelder schnell aufgezehrt sein. Dadurch dürfte  sich die finanzielle Situation einiger Krankenkassen deutlich verschärfen, insbesondere für jene mit einer ungünstigen Versichertenstruktur. Es ist nicht auszuschließen, dass in naher Zukunft dadurch einige Krankenkassen aus der deutschen Versicherungslandschaft verschwinden dürften.

 

 

 

 

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