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BVMed: Keine Patientenzuzahlungen für Verbrauchsmaterialien für Diabetiker

Noch müssen Diabetiker Zuzahlungen für zum Verbrauch bestimmte Hilfsmittel leisten. Der Fachbereich Diabetes (FBD) des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed) setzt sich dafür ein, dass diese Regelung bald der Vergangenheit angehört. Die Zuzahlung erfülle keine Steuerungsfunktion und sei darüber hinaus unwirtschaftlich.

Der BVMed erklärte am 8. Januar in einer Pressemitteilung diese Forderung. Der Einzug der gesetzlichen Zuzahlungsbeträge bei gleichzeitigem Vorhandensein von Versorgungspauschalen zwischen Krankenkassen und Leistungserbringern „führt zu erheblichem, vermeidbarem administrativem Aufwand bei Leistungserbringern und Krankenkassen“, heißt es im Positionspapier des Verbandes.

Basierend auf den fest geregelten Monatspauschalen liegt der Zuzahlungsbetrag für Teststreifen etc. monatlich teilweise bei unter drei Euro. Diese buchhalterisch zu erfassen lohne den Aufwand nicht, so der BVMed. Die Versorgungspauschalen sind inzwischen für viele Bereiche vereinbart. In diesen Fällen erhalten Leistungserbringer von den Kassen eine pauschalisierte monatliche Vergütung, mit der die Hilfsmittelversorgung der Diabetiker sicherzustellen ist. Eine gleichzeitige mengenbezogene Abrechnung oder -steuerung erfolgt nicht. Stattdessen vermindere sich der Pauschalbetrag um den jeweiligen Zuzahlungsbetrag in Höhe von zehn Prozent, maximal zehn Euro pro Monat. Diesen Betrag muss der Leistungserbringer vom Versicherten einziehen, was auch wiederum hohen Aufwand darstellt.

Grundsätzlich sollen Zuzahlungsbeträge im Gesundheitswesen eine steuernde Wirkung besitzen, also den Versicherten zu einer kostenbewussten Inanspruchnahme von Leistungen animieren. Als prominentestes Beispiel lässt sich hier die mittlerweile abgeschaffte Praxisgebühr anführen. Im Fall von Versorgungspauschalen hat der Versicherte aber keinen Einfluss auf die Kosten, weil Mehr- oder Minderverbräuche keinen Einfluss auf die Pauschale und die Zuzahlung haben. „Die Zuzahlung verliert damit ihre beabsichtigte steuernde Funktion“, so Daniela Piossek, Hilfsmittelexpertin des BVMed.

Diabetes ist eine der Hauptursachen für chronische Wunden, darunter beispielsweise das Diabetische Fußsyndrom (DFS). Dabei kommt es im Fuß zum Verschluss kleinster Gefäße. Kleine Wunden werden so nicht rechtzeitig bemerkt und versorgt, woraus schwere Verläufe resultieren können. Im schlimmsten Fall kann eine Amputation des Fußes drohen. Vorbeugend wirken Fußgymnastik und eine spezielle Pflege.

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