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Prävention und richtige Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms

Das Diabetische Fußsyndrom (DFS) ist eine Folgeerkrankung von Diabetes, wenn der Blutzuckerspiegel dauerhaft starken Schwankungen unterlegen ist. Viele Diabetikerinnen leiden dann irgendwann unter chronischen Fuß- oder Beinwunden, weil der Heilungsprozess nicht einsetzt. 30.000 Amputationen der unteren Extremitäten sind pro Jahr in Deutschland die Regel. Etwa die Hälfte davon könnte durch Präventionsmaßnahmen und eine optimierte Versorgung verhindert werden, so die Meinung von Wund-ExpertInnen.

Chronische Wunden sind schwer zu behandeln und gehören deshalb in die Hände von erfahrenen SpezialistInnen, wie Emilie Buhl als Fachfrau der Initiative Chronische Wunden (ICW):
DiabetikerInnen benötigen demnach eine stetige, intensive Pflege der Füße und zudem eine optimale Einstellung ihrer Blutzucker- und Blutdruck-Werte, erklärt die Fachfrau eines Krankenhauses in Münster-Hiltrup. Auch ist das Schuhwerk entscheidend. Rauchen ist komplett zu vermeiden, denn es stört die Durchblutung in den Gefäßen. Eine medizinische Fußpflege, ein Hausarzt sowie ein Diabetologe kann die Füße und Beine von Betroffenen auch gut beurteilen. Dr. Berthold Amann als Gefäß- und Diabetesspezialist weiß zudem, dass eine Amputation oft verhindert werden könnte, wenn der Gefäßzustand der unteren Extremitäten mit in Betracht gezogen werden würde und die Durchblutung gefördert würde, wenn Bedarf besteht. Eine Zweitmeinung ist zudem auch notwendig.

Wund-ExpertInnen empfehlen eine Druckentlastung der Beine durch Gehhilfen, Rollstühle oder Bettruhe, je nach Schweregrad des DFS. Ein Debridement ist unumgänglich und reinigt die Wunde (Kochsalzlösung, Kompresse und Antibiose?). Die Wundauflage sollte aufsaugend sein und die Wunde ausreichend feucht halten, damit der Heilungsbeginn rasch einsetzt (10-14 Tage).

Innovative Therapien in Wundzentren können immer dann zum Einsatz kommen, wenn Standardtherapien nicht mehr ausreichen. Sie sind jedoch meistens keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Es gibt verschiedene neuartige Behandlungsansätze:

Die (Stamm-)Zelltherapie mit Zellen zur Reparatur aus dem Knochenmark kann Durchblutungsstörungen umgehen, indem die Substanz an schlecht durchbluteten Stellen gespritzt, sogenannte Umgehungskreisläufe bildet.

PRP-Plasmatherapie, auch Vampirtherapie genannt: Blutplättchen-Konzentrat aus Eigenblut, das als Gel Verwendung findet, regt das Gewebewachstum aufgrund von Botenstoffen an.

Die Kaltplasma-Behandlung funktioniert mit ionisierter Luft (Plasma) und zerstört Keime wie Bakterien in der Wunde. Die Wirkung ist jedoch noch fraglich.

Hyperbare Sauerstofftherapie, kurz HBO: PatientInnen befinden sich in einer Druckkammer und nehmen über Wochen täglich reinen Sauerstoff auf. Als Ergänzung wird diese Behandlung jedoch wohl bezahlt.

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