Eine phasengerechte und feuchte Wundsituation fördert den Heilungsverlauf bei chronischen Wunden
Eine moderne Wundbehandlung besteht aus einer feuchten und phasengerechten Behandlungsmethode, wobei die eigentliche Ursachenforschung nicht außer acht zu lassen ist, denn diese Therapie muss die Wundheilung begleiten.
In der Regel laufen die drei Heilungsphasen wie Exsudations-, Granulations- und Epithelisierungsphase, oder auch Regenerationsphase genannt, in etwa drei Wochen ab. Bei chronischen und schlecht heilenden Wunden, infolge Diabetes oder einer Venenerkrankung, sind die drei Heilungsphasen gestreckt oder aber unterbrochen. Bei chronischen Wunden sind daher feuchte Wundauflagen, die die Wundheilung fördern, ideal. Mit hydroaktiven Produkten wird das optimal feuchte Wundmilieu geschaffen. Die phasengerechte Wundheilung setzt jetzt ein, allerdings kann die Dauer einer Phase unterschiedlich lang sein, je nach Wund-Typ, und geht fließend ineinander über.
Die Exsudationsphase beschreibt Entzündungszeichen und Wundreinigung. In dieser ersten Phase werden alte verletzte Zellen und Wundsekret abgesondert. Bei gesunden Menschen dauert diese Phase ein bis vier Tage. Wenn die chronische Wunde versorgt wird, müssen erst abgestorbene Zellen und Beläge in einem sogenannten Debridement entfernt werden, dann kommen Wundauflagen zum Einsatz, die die Wunde feucht halten, Wundsekret aufnehmen und die Wunde gegebenenfalls reinigen.
In der Granulationsphase entsteht neues Gewebe und verschließt dadurch die Wunde. Die neue „Haut“ ist in dieser Phase verletzlich und empfindlich. Die Granulation findet zwischen dem zweiten und 14. Tag statt. Feuchthaltung, Schutz vor äußeren Einflüssen und Atmung der Wunde sind in dieser Zeit unerlässlich. Der Verbandswechsel findet hier nicht mehr jeden Tag statt.
In der Regenerationsphase ist der Verschluss der Wunde erreicht. Der Wassergehalt in der Wunde sinkt, denn die Wundränder schließen sich nach und nach. Aus Granulationsgewebe kann Narbengewebe entstehen. Die neue Haut gewinnt zunehmend an Stabilität und Festigkeit, bis zum 21. Tag nach der Verletzung. Atmungsaktive Folien schützen beispielsweise die immer noch empfindlichen Hautstellen, auch beim Duschen.