Wissenschaft

Welche 34 vordefinierten Faktoren beeinflussen den Heilungsprozess beim diabetischen Fuß?

Australische WissenschaftlerInnen um Studienleiter Yuqi Zhang von der Diabetic Foot Working Group des Queensland Statewide Diabetes Clinical Network haben mit Hilfe einer prospektiven Studie versucht herauszufinden, wie sich bestimmte Faktoren auf den Heilungsprozess von diabetischen Fußulzera bei betroffenen PatientInnen auswirken.
Demnach sind pro Jahr 20 Millionen Menschen von Diabetes mellitus plus Folgeerkrankungen betroffen, die die Gesundheitssysteme weltweit belasten, denn die Ausheilung und Therapie bei diabetischen Fußulzera gestaltet sich schwierig und langwierig sowie kostenintensiv. Zudem sind Krankenhausaufenthalte keine Seltenheit sowie eine Verringerung der Lebensqualität, vor allem nach Amputationen von Gliedmaßen.
Die Forscher stellten sich die Frage, wie und welche der 34 vordefinierten Faktoren aus dem Bereich Demografie, Komorbiditäten, Behandlungsstrategien, etc. den Heilungsprozess innerhalb von drei und zwölf Monaten negativ beeinflussen.
4.832 ProbandInnen wurden zu diesem Zweck rekrutiert, die zwischen Juli 2011 und Dezember 2017 beobachtet und erforscht wurden. Alle PatientInnen mussten an diabetischen Fußulzera erkrankt sein, die bereits die gesamte Dermis unterhalb des Knöchels penetriert hatten. 123 Personen wurden bereits nach kurzer Zeit wegen ungenügender Datengrundlagen aussortiert. Meist männliche Probanden mit 69,5 Prozent Anteil waren danach überrepräsentiert. 91 Prozent von allen Teilnehmern litten unter dem Diabetes Typ 2; das Durchschnittsalter der Teilnehmenden lag bei 63 Jahren.
Von den 4.709 Studienteilnehmern hatten 41,5 Prozent (1.956) eine abgeschlossene Heilung innerhalb von drei Monaten; nach zwölf Monaten waren bereits 3.012 PatientInnen völlig geheilt, das entspricht einer Quote von 64 Prozent.
Die WissenschaftlerInnen kamen zu der Erkenntnis, dass viele Faktoren einen negativen Einfluss auf den Heilungsprozess diabetischer Fußulzera haben, zu denen unter anderem Neuropathien, periphere arterielle Erkrankungen und die Tiefe und Größe von Fußgeschwüren gehören, aber auch frühere Amputationen, das Rauchen und Infektionen der Haut. Ferner gehört auch ein abgelegener Wohnort zu den Risikofaktoren, an einem diabetischen Fußulkus zu leiden, dazu, genau wie interessanterweise ein jüngeres Alter der ProbandInnen sowie durch Spezialisten eingeleitete Behandlungspfade. Positiv wirkt sich hingegen eine frühe kniehohe Entlastungstherapie aus. Auch die frühzeitige leitliniengerechte Behandlung gehört in diese Kategorie „positiv beeinflusster Heilungsprozess“ sowie ein früher Zugang zu Services rund um den diabetischen Fuß.

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