Wissenschaft

Studie: Beschleunigen bestimmte Nahrungsergänzungsmittel die Wundheilung?

Italienische Wissenschaftler von der Poliklinik San Matteo in Padua behaupten laut einer randomisierten Studie an 200 PatientInnen mit Dekubitalulzera, dass bestimmte Stoffe in hochkalorischen Trinknahrungen beziehungsweise Nährstofflösungen eine Beschleunigung der Wundheilung bewirken.
Demnach sollen Nahrungsergänzungsmittel wie Arginin und Zink sowie bestimmte Antioxidantien wie Vitamin C und D die Wundheilungssituation beschleunigen, in dem sie die Regeneration der zerstörten Haut in Gang setzen, die Immunabwehr gegen Keime stärken und freie Sauerstoffradikale abfangen, die das Gewebe schädigen können.
Experten diskutieren aufgrund dieser Studie „OligoElement Sore Trial“ die Frage, ob und wie Dekubitalgeschwüre bei bettlägerigen PatientInnen, die oft fehlende Fettpolster haben und über eine negative Energiebilanz verfügen, auf angereicherte Nährstofflösungen mit Arginin, Zink und antioxidativen Vitaminen reagieren. Außerdem setzen sich die Forscher mit der Wichtigkeit jedes einzelnen Stoffes auseinander, denn viele halten Arginin für besonders wichtig, weil die Aminosäure für den Menschen semi-essentiell ist und die Eiweißherstellung in der Wundheilung beschleunigt wird. Der hohe Stickstoffanteil soll außerdem für die Gewebedurchblutung und die Immunantwort Bedeutung haben. Zink ist Bestandteil vieler Enzyme und regeneriert geschädigte Haut.
In einem Studienvergleich in den „Annals of Internal Medicine“ untersuchten die Wissenschaftler um Emanuele Cereda proteinreiche hochkalorische Zusatzkost mit 125 Kalorien auf 100 ml Nährstofflösung versus speziell angereicherte Lösung, die einen Arginin-Anteil von 15 Prozent aufwies. Die Studienteilnehmer tranken über acht Wochen täglich immer 400 ml einer der beiden Nähstofflösungen.
Es zeigte sich laut nicht vom Hersteller gesponserter Studie, dass die Spezialmischung mit Zusätzen von Arginin, Zink und Antioxidantien besser half, denn die Wunden waren anschließend um 60,9 Prozent kleiner als die Wunden in der Kontrollgruppe, die nur eine 45,2-prozentige Größenabnahme zeigte. Zudem wiesen PatientInnen, die eine Größenabnahme um mindestens 40 Prozent hatten, eine doppelt so hohe Heilungsrate auf.
Offen bleibt allerdings die Frage, ob die verbesserte Wundheilung auf den höheren Fettgehalt von 3,5 Gramm in der angereicherten, sonst identischen Zusatzkost verantwortlich ist; die konventionelle Kost hatte nur einen Fettgehalt von 2,1 Gramm.

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