Wissenschaft

Kompetenzerweiterung für qualifiziertes Gesundheitspersonal: Patientensicherheit immer im Fokus

Der Präsident der Sächsischen Landesärztekammer, Erik Bodendieck, der auch Vorsitzender einer vor einem Jahr gegründeten Arbeitsgruppe der Bundesärztekammer „Zukünftiges Rollenverhältnis der Ärzteschaft in einer teamorientierten Patientenversorgung“ ist, erklärt auf dem 125. Deutschen Ärztetag seine Haltung und die vieler ÄrztInnen zur interdisziplinären und interprofessionellen Zusammenarbeit.
ÄrztInnen seien danach gewillt, andere Gesundheitsfachberufe zur besseren Patientenversorgung interdisziplinär und teamorientiert mitarbeiten zu lassen. Allerdings dürften Kompetenz und Expertise der Ärzteschaft nicht beschnitten werden, erklärte er kurz. Weil nicht mehr genügend Zeit für Diskussionen unter den Delegierten bereitstand und deshalb auch die Abstimmung verschoben wurde, muss die detaillierte Vorstellung der Ergebnisse der Arbeitsgruppe auch verschoben werden.
Es ist allerdings schon jetzt klar geworden, dass die zunehmende Digitalisierung im Gesundheitswesen das Zusammenwirken vieler Berufsgruppen in der zukünftigen Gesundheitsversorgung unterstützen wird. Die Patientensicherheit muss dabei immer noch im Fokus der Versorgung stehen, deshalb hat laut Bodendieck auch evidenzbasiertes Und qualitätsgesichertes Handeln Priorität. Arbeitsteilung und Kooperation zwischen den einzelnen Berufsfachgruppen erachtet er als wichtig, allerdings nur dann, wenn die entsprechenden Personen mit Berufsidentifikation auch einen besonderen Qualitätsanspruch an sich selbst stellen.
Die Bundesärztekammer positioniert sich dabei eindeutig Pro interdisziplinärer und teamorientierter Zusammenarbeit, auch weil die Kompetenzen durch Gesetze für andere Gesundheitsfachberufler erweitert werden. In der Hebammenausbildung, aber auch in der Pflege gibt es genügend Beispiele für die Erweiterung und Veränderung von Kompetenzen. Die Ärzteschaft ist folglich daran interessiert, Tätigkeiten von Ärzten mit geringem Gefährdungspotenzial, wie Bodendieck erklärt, an andere Gesundheitsfachberufe zu übertragen, die qualifiziert genug sind. Für neue qualitativ hochwertige Versorgungsherausforderungen bräuchte es auch ein Zusammenwirken aller Berufe im Gesundheitssystem.
Die ersten „Werkstattgespräche“ der Arbeitsgruppe haben somit ergeben, dass Offenheit der Ärzte vorhanden ist, aber ohne Qualitätsverlust und negative Auswirkungen auf die Patientensicherheit. Dazu müssen auch genügend Fachkräfte zur Verfügung stehen, die den notwendigen und vorgegebenen Handlungsrahmen einhalten und über Kompetenzen verfügen.
Halbwegs ungeklärt ist beispielsweise aber, wer für das Risiko haftet, welche Regulations- und Sanktionsmöglichkeiten bei Verlassen des Handlungsrahmens bestehen und wer die Verantwortung für die Budgetverteilung übernimmt.

Vorherige Meldung

Sachsen bietet erstmalig Bachelor-Pflegestudiengang an

Nächste Meldung

Diabetes-Report offenbart große Versorgungs- und Wissenslücken von ÄrztInnen und Betroffenen

Wundversorgung heute

Wundversorgung heute

Herzlich willkommen bei "Wundversorgung heute". Dieses kostenlose und freie Portal steht für Informationen rund um das Thema Wundversorgung. In den drei Rubriken "Produkte", "Kostenträger" und "Wissenschaft" stellen wir Ihnen jeweils die aktuellsten Neuigkeiten vor. Um diesen Informationsservice dauerhaft zu genießen, empfehlen wir Ihnen unseren kostenlosen und jederzeit kündbaren Newsletter. So werden Sie monatlich auf den neuesten Stand im Bereich der Wundversorgung gebracht.