Wissenschaft

Diabetes-Report offenbart große Versorgungs- und Wissenslücken von ÄrztInnen und Betroffenen

Laut Gehwol Diabetes-Report wissen zu viele Betroffene mit „Zuckerkrankheit“ zu wenig über ihre Fußgesundheit. Die Diabetikerzahl steigt stetig und rasant, sodass Folgeschäden nicht ausbleiben. Um Komplikationen wie das Diabetische Fußsyndrom (DFS) zu vermeiden, ist auch die richtige Pflege der Füße und Unterschenkel bei Diabetikern entscheidend.
Allerdings wissen viele Betroffene nicht gut genug über ihre Erkrankung Bescheid. Ist der Blutzuckerspiel ständig zu hoch oder schwankend, kann dies die Gefäße (Ischämischer DFS) und Nerven (neuropathischer DFS) in den unteren Extremitäten schädigen. Deshalb sind eine optimale Blutzucker-Einstellung und die Fußgesundheit besonders wichtig. Zu den präventiven Maßnahmen gehören folglich gutes Schuhwerk und eine regelmäßige Fußinspektion mit optimal angepassten Pflegeprodukten. Die Komplikationsrate für Ulzera und Amputationen steigt ohne vorbeugende Maßnahmen, erklären Experten für Fußgesundheit.
Hauttrockenheit, Schwielen und Pilzinfektionen an Haut und Nägeln sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. 41 Prozent der betroffenen Diabetiker haben aber keinerlei Kenntnis von solchen harmlos wirkenden Komplikationen. 39 Prozent, das ergab die Gehwol-Analyse, kennen das Krankheitsbild Ulcus nicht und bei vielen ist Gesundheitsvorsorge der Füße einfach Fehlanzeige. Nur 21 Prozent haben ein Gesundheitsbewusstsein, 14 Prozent absolut keines.
Podologische Behandlungen sind ein Muss, auch schon bei kleinen Unregelmäßigkeiten an den Extremitäten. Nur etwa die Hälfte aller Betroffenen nimmt eine Behandlung regelmäßig, auch privat finanziert, in Anspruch, weil etliche PatientInnen einen Befund vom Arzt mit anschließender Therapie, die von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden, zu spät erhalten, auch weil bei Erstdiagnose kein Rezeptanspruch besteht. 61 Prozent der ÄrztInnen raten daher nur zum Selbsttragen der Kosten, obwohl die Behandlung für alle so wichtig wäre; allerdings befolgen viele die Empfehlung nicht. Diabetes-Schulungen für Betroffene und auch fußspezifische Fortbildungen für ÄrztInnen werden daher schon seit Langem gefordert.
Da Versorgungs- und Informationslücken in der Bevölkerung riesig sind, fordern Experten eine verpflichtende Aufklärung für Mediziner und Behandler, die nur in 57 Prozent aller Fälle Freiwilligkeit zeigen.
Allerdings könnte auch die Apotheke eine derartige Funktion übernehmen, wenn PatientInnen mit Diabetes-Rezepten in die Offizin kommen. Wissenslücken gilt es demnach zu schließen, auch dass sich eine medizinische Fußpflege (Pediküre) ganz entscheidend von einer kosmetischen unterscheidet.
Die richtigen Pflegeprodukte sind in der Fußgesundheit zudem ein entscheidender Faktor. Urea-Produkte mit einem Gehalt an Harnstoff von zehn Prozent und höher sind je nach Hautbild empfehlenswert, denn es gibt nicht nur extreme Hauttrockenheit (Xerosis), sondern auch Hornhautschwielen (Callus) und Pilzinfektionen, die ernst zu nehmen sind.
Die Gesamtgalenik des Produktes ist allerdings auch entscheidend sowie das Risiko für einen DFS, den es in zwei verschiedenen Formen gibt, den neuropathischen und den ischämischen DFS. Beide sind allerdings gleich gefährlich. Beim ischämischen diabetischen Fuß ist allerdings die Fußdurchblutung gestört und vergrößert sich mit zunehmendem Krankheitsbild. Deshalb sollten hier Hautprodukte zur Anwendung kommen, die die Mikrozirkulation des Hautbildes verbessern, das heißt, dass der Blutfluss bei einigen Präparaten bis zu 16 Prozent normalisiert werden kann. Entscheidend sind aber zudem auch noch Fett (Lipid)- und Feuchtigkeitsversorgung der oberen Hautschichten.
Wissenschaftlich belegt ist in jedem Fall, dass alle qualifizierten Hautpflegeprodukte die natürliche Hautbarriere verbessern, die Hydratation der obersten Hautschichten und die Hautdurchblutung, um so zusätzlich Komplikationen vorzubeugen.

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