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Suche nach einem Pflegeheim nach Kriterien eines neuen Pflege-TÜVs?

Um die Pflegequalität in Pflegeheimen realistischer und transparenter bewerten zu können, fordert Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ein neues Bewertungssystem für Herbst 2019 einzuführen, welches durch einen neuen Pflege-TÜV erreicht werden soll. Ziel des neuen Pflege-TÜVs soll es sein, die Bewertung stärker an die „Pflege-Ergebnisse“ anzupassen, damit die Heime in Zukunft realistischer bewertet werden können, das heisst, dass schlechte Noten etwa in der Dekubitus-Prophylaxe nicht mit guten Noten in Fragen nach Konzepten, Methoden und organisatorischen Festlegungen wie beispielsweise eine abwechslungsreiche Speisekarte oder ein vielfältiges Kulturprogramm verrechnet werden können. Bei der Bewertung zählt allein die für den Bewohner notwendige und in seiner Situation entsprechende Unterstützung unter Beachtung der Qualitätskriterien. Alles, was die zur Zeit in 13.000 Heimen untergebrachten Menschen für ihre Bedürfnisse benötigen, sollen die externen Prüfer des Medizinischen Dienstes der gesetzlichen Krankenkassen und der Prüfdienst der Privatversicherten bewerten. Dabei richten sich die Prüfkriterien nach folgenden Kategorien, die Wissenschaftler des Instituts für Pflegewirtschaft der Uni Bielefeld und des Instituts für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen (aqua) im Auftrag des Qualitätsausschusses Pflege als Konzept ausgearbeitet haben:

  • Unterstützung im Bereich Mobilität
  • Ernährung und Flüssigkeitsversorgung
  • Kontinenzförderung
  • Körperpflege
  • medikamentöse Therapie
  • Schmerzmanagement
  • Wundversorgung
  • nächtliche Versorgung
  • Hilfe bei Beeinträchtigungen der Sinneswahrnehmung, Tagesstrukturierung, Beschäftigung und Kommunikation

Die externen Prüfer machen in den Heimen hierzu jeweils Stichproben mit bis zu neun Heimbewohnern, auch um herauszufinden, ob bei Bewohnern mit herausforderndem Verhalten oder psychischen Problemlagen Defizite in der Pflege auftauchen wie etwa Druckgeschwüre durch zu langes Liegen oder Stürze. Hier sind auch freiheitsentziehende Maßnahmen wie Gitter an den Betten zu überprüfen, biografieorientierte Unterstützungsmaßnahmen, Einhaltung der Hygienevorschriften sowie die Begleitung Sterbender und deren Angehörige und einiges mehr. Die Bewertungmaßstäbe werden laut Experten durch ein Punktesystem von eins bis vier somit realistischer, wobei vier Punkte für keine oder geringe Qualitätsdefizite stehen und ein Punkt für schwerwiegende Defizite. Das neue Konzept zur Prüfung von Heimen wurde auch schon getestet und in Bezug auf die Qualitätsprüfung der Pflegeheime als tragfähige Lösung angesehen. Es gibt aber auch Kritiker der neuen Lösung wie etwa das Vorstandsmitglied des Spizenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen, Gernot Kiefer, der glaubt, dass der neue Pflege-TÜV zu keiner Verbesserung der Lage von Heimen führt, weil schlechte Teilergebnisse genauso verwässert werden können wie vor der Einführung des neuen Pflege-TÜVs geschehen. Kiefer und der GKV-Spitzenverband fordern eine strengere Gewichtung bestimmter Prüfkriterien und machen einen alternativen Vorschlag, der aber noch vom Qualitätsausschuss Pflege gesichtet werden muss.

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