Kostenträger

Das Wundmanagement in Deutschland hat zu viele massive Mängel

Der fünfte Qualitätsbericht 2016 des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) ist zu dem Schluss gekommen, dass etwa ein Viertel aller 13.600 stationären Pflegeheime in Deutschland Probleme beim Wundmanagement haben; sie erfüllen nicht die an den Standards gemessene Versorgung chronischer Wunden, sodass der Heilungsprozess hinausgezögert wird oder im schlimmsten Fall sogar ganz ausbleibt. Auch im ambulanten Bereich mit seinen 13.300 ambulanten Pflegediensten sieht die Situation nicht viel besser aus. Auch hier werden etwa 13 Prozent der an chronischen Wunden leidenden Patienten nicht mit den richtigen standardisierten Maßnahmen versorgt, zu denen die Druckentlastung, die Kompression und die phasengerchte, hydroaktive Wundabdeckung gehören. Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) und die Initiative Wundmanagement (ICW) warnen deshalb vor den Auswirkungen dieses Missmanagements. Handlungsbedarf sehen Experten deshalb in erster Linie bei der Aus-und Fortbildung qualifiziertem Personals für die Pflege. Ein anderer Grund für die Pflege-und Qualitätsprobleme sind zudem erhebliche Defizite bei den Arbeits-und Vergütungsbedingungen des Personals und in der finanziellen Ausstattung des Pflegesektors allgemein. Ein Expertenteam aus Abgeordneten der Berufsverbände, der Politik, den Kostenträgern und dem MDS hat sich deshalb mit dem Deutschen Wundrat zusammengeschlossen, um die Defizite im deutschen Wundmangement zu definieren und mit Hilfe der Politik zu bekämpfen, damit die Qualität in der Pflege auch langfristig gesichert ist.

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