Kostenträger

BVMed zu neuem Kassenvertrag

Ziel des „Dekubitus Forum“ des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed) ist es, den 1,5 Millionen Menschen mit Druckgeschwüren in Deutschland durch Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit eine bestmögliche Versorgung mit Antidekubitus-Hilfsmitteln zu bieten. Vor diesem Hintergrund hat das Forum darauf hingewiesen, dass die ausschließliche Orientierung am Dekubitusgrad, so wie es die AOK Nordwest in seiner neuen Vertragsveröffentlichung vorsieht, nicht der richtige Weg ist, Menschen mit Druckgeschwüren mit Hilfsmitteln zu versorgen, die sich nicht an den individuellen Bedürfnissen der Patienten orientieren. Das Forum stellt fest, dass Dekubitusgrade allein nicht für Produktzuordnungen genutzt werden dürfen, da immobilen Patienten sonst eine Gefahr von Fehl-und Unterversorgungen droht, was wiederum zu größten Herausforderungen bei der Behandlung der Druckgeschwüre oder wundgelegenen Hautareale führt. Auch die maßgebende europäische Organisation „European Pressure Ulcer Advisory Panel“, kurz EPUAP, hält das Vorgehen der AOK Nordwest für nicht zulässig. Das Dekubitus Forum weist darauf hin, dass bei diesen chronischen Wunden eine Entscheidung, welches Antidekubitus-Hilfsmittel zum Einsatz kommt, allein aufgrund der Ergebnisse des Erhebungsbogens des BVMed und nach den Hinweisen aus dem Expertenstandard vorzunehmen ist. Der BVMed hält den Vertrag der AOK Nordwest allein schon deshalb für bedenklich, weil sich die Kasse bei der Einordnung der Dekubitusgrade nur auf zwei Grade beschränkt. Alle Patienten, die nicht in die Kategorie Dekubitus Grad vier eingeordnet werden, werden in einer Pauschale zusammengefasst. Dieses Vorgehen führt jedoch dazu, dass Menschen mit den unterschiedlichsten Stadien von Druckgeschwüren nicht die ideale Versorgung bekommen. Doch die Erfahrung zeigt, dass Betroffene, die nicht eine hochwertige und zuverlässige Versorgung bezüglich Sitz-und Liegehilfen erhalten, nachdem ein von Experten erarbeiteter und differenzierter Erhebungsbogen ausgefüllt wurde, ganz schnell in eine Unterversorgung kommen, die weitreichende Folgen hat.

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