Pflegemarkt: Hohes Wachstum und Personalmangel

Eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Roland Berger besagt, dass der Markt der Pflegedienstleistungen in den nächsten Jahren stetig steigen wird und mit ihm der Kampf um gutes Pflegepersonal. Der Pflegemarkt wächst seit dem Jahre 2005 um durchschnittlich fünf Prozent pro Jahr, schneller also als die Gesamtwirtschaft, und nach Prognosen von Roland Berger wird der Markt in den kommenden zwölf Jahren von 55 Mrd. Euro auf bis zu 85 Mrd. Euro wachsen. Damit nimmt der Wettbewerb um Personal und Marktanteile in diesem schon heute auf Platz drei liegenden Segment zu. Nur die Segmente „Krankenhäuser“ und „ambulante ärztliche Versorgung“ sind größer.

Heute sind 2,9 Mio. Menschen pflegebedürftig und die Zahl wird bis 2030 auf 3,5 Mio. steigen, trotz medizinisch-technischem Fortschritt und guter Präventionsmaßnahmen. Da die Lebenserwartung der Menschen kontinuierlich steigt, werden Krankheiten wie Demenz und Alzheimer dazu führen, dass professionelle Pflegekräfte vermehrt gesucht werden. Roland Berger empfiehlt den Pflegedienstanbietern vor diesem Hintergrund Personal zu sichern und Kosten zu senken. Für die Personalsicherung seien vier Eckpunkte Voraussetzung: gute Bezahlung, flexible Arbeitszeiten, gutes Betriebs-und Arbeitsklima und eine gute Führungskultur. Kostensenkungen können laut Roland Berger mit Einkaufsgemeinschaften bei selbstständigem oder betreutem Wohnen erreicht werden. Weiterhin seien Faktoren wie Personalpools, Verwaltungsfunktionen, gemeinsame Nutzung der IT, digitalisiertes Arznei-und Alarmsystem, Dienstplansoftware sowie digitale Patientenakten wichtig.