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GKV: Verdoppeln sich die Zusatzbeiträge?

In den nächsten Jahren ist mit einem Anstieg der Krankenkassenbeiträge zu rechnen. Schätzungen zufolge wird sich der Zusatzbeitrag bis 2019 verdoppeln. Begründet wird dies durch die steigenden finanziellen Belastungen, die durch die geplanten Gesundheitsreformen auf die Krankenkassen zukommen. Außerdem klagen die Kassen darüber, dass es bei den Ausgaben zu starken Anstiegen kommt, die Einnahmen aber stagnieren.

Bereits 2016 soll nach Angaben des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-SV) der Zusatzbeitrag, der Anfang 2015 eingeführt wurde, auf voraussichtlich 1,1 bis 1,2 Prozent ansteigen. Für das laufende Jahr wird von 0,9 Prozent ausgegangen. Bis 2019 wird ein Anstieg auf 1,4 bis 1,8 Prozent erwartet, das meinte die Vorstandsvorsitzende des GKV-SV Doris Pfeiffer letzte Woche in Berlin. Insgesamt wird der Beitrag dann von momentan 15,5 Prozent auf 16,0 bis 16,4 Prozent steigen.

Am 1. Januar 2015 wurde der gesetzlich festgelegte Krankenkassenbeitrag von 15,5 auf 14,6 Prozent des Bruttoeinkommens abgesenkt. Dieser wird zur Hälfte vom Arbeitgeber, zur Hälfte vom Arbeitnehmer übernommen. Reicht den Krankenkassen der Beitrag nicht aus, können sie den Zusatzbeitrag fordern, der komplett vom Arbeitnehmer übernommen werden muss. Durch die Gesetzesinitiativen wie beispielsweise das Versorgungsstärkungsgesetz, das E-Health-Gesetz oder die Krankenhausreform erwartet der GKV-SV einen Anstieg des Defizites zwischen Einnahmen und Ausgaben. Dieses lag Ende 2014 bei etwa 2,3 Milliarden Euro, 2019 wird ein Defizit von 3,4 Milliarden Euro erwartet.

Der Anteil der Arbeitgeber von 7,3 Prozent müsse nicht auf Dauer eingefroren bleiben, meinte Volker Hansen, Vertreter der Arbeitgeberseite im Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes. Außerdem signalisieren die Krankenkassen Bereitschaft, ihre eigenen Vermögen anzugreifen. Diese seien jedoch einerseits rückläufig, andererseits auch von Kasse zu Kasse verschieden. Pfeiffer rechnet daher auch mit weiteren Fusionen unter den derzeit 124 Krankenkassen. Ende 2014 waren es noch 130.

 

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