Wissenschaft

Sommer: Gefahren-Potenzial für die menschliche Haut

Im Sommer können einem viele kleine (tierische) Plagegeister das Leben schwer machen. Viele Betroffene reagieren mit Hautirritationen, von leicht bis schwer.
Mücken, die für Insektenstiche auf der Haut verantwortlich sind, weil ihre Nachkommen Stoffe aus dem menschlichen Blut benötigen, wie Hämoglobin und Eisen, können besonders penetrant sein. Die Stiche lösen bei manchen Betroffenen extremen Juckreiz aus. Die Haut kann schmerzen, sich erwärmen und feuerrot werden, je nachdem welche Mückenart gestochen haben könnte.
Sofort die Einstichstellen mit kaltem Wasser spülen und anschließend kühlen sowie juckreizstillende Gele und Sprays verwenden, die abschwellend wirken. Es gibt eine große Auswahl in der Apotheke, wie beispielsweise Soventol und Fenistil Gel. Die Substanz-Grundlagen in den Präparaten wirken ohnehin schon kühlend. Bei manchen Menschen sind Hydrocortison-Zugaben angezeigt, die zusätzlich entzündungshemmend wirken. Bei Kindern unter sechs Jahren sind diese Präparate kontraindiziert.
Es gilt auch die Regel, dass nach einigen Versuchen erfolgloser Selbstbehandlung, dann dringend ein Arzt aufgesucht werden sollte.
Ärzte können bei starken Hautirritationen orale Antihistaminika oder aber verschreibungspflichtige Glucocorticoide verordnen.
Vorsichtig sollte man auch bei sichtbaren Infektionen der Haut sein, die mit antiseptischen Wundgelen behandelt werden können oder aber in schwereren Fällen von einem Arzt abgeklärt werden müssen.
Für Insektenstiche gibt es mittlerweile auch die Möglichkeit der Wärmezufuhr durch einen elektrischen Stift (Bite Away), der auf die Einstichstelle gedrückt wird und die Proteine (Eiweißmoleküle) des Giftes denaturiert. Es unterbleibt auch eine Histamin-Ausschüttung, sodass es nicht zu Juckreiz und zum Kratzen kommt.
Sommerhitze führt automatisch, auch durch eine größere Schweißproduktion, zu vermehrten Hautreizungen. Feuchte Stellen trocknen auch wegen erhöhter Luftfeuchtigkeit nicht so leicht. Mazerationen entstehen dann durch aneinanderreibende Haut. Lockere Baumwollkleidung, zugeschnittene Mullkompressen für besonders gefährdete Bereiche und auch Babypuder hilft, die Stellen trocken zu halten.
Hautirritierte Stellen lassen sich auch sehr gut mit Zinkoxid in Salben und Pasten behandeln. Hier helfen zum Beispiel die Präparate Mirfulan Wund- und Heilsalbe, Desitin Salbe oder Penaten Babycreme. Zinkoxid hat allein schon einen Barriere-Effekt und ist wasseraufsaugend.
Bei Candida albicans Infektionen, also Hefepilz-Besiedlungen der Haut, sollte ein sogenanntes Antimykotikum zum Einsatz kommen, welches in Verbindung mit Zinkoxid gegen die Hefepilze vorgeht (Candio Hermal, Mykoderm und Multilind Heilsalbe). Bakterien-Infektionen mit Streptokokken gehören in die Hände eines Arztes, der ein passendes Antibiotikum verschreibt.
Außerdem können heimische Gewässer Risiken bergen, wie Cyanobakterien (Blaualgen-Wuchs), die Übelkeit, Erbrechen und Entzündungen im Kopf-Hals-Bereich auslösen. Zerkarien sind winzige Larven von Saugwürmern, die irrtümlich Menschenhaut als Wirt benutzen, absterben, aber eine Dermatitis mit Pusteln und Quaddeln auslösen. Auch giftige Quallen können sich in vielen Meeren aufhalten und viel Schaden anrichten, von Hautirritationen bis zu Herzrhythmusstörungen.

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