Metaanalyse belegt Evidenz von Silber in Wundversorgungsprodukten
Der Oberarzt der Universitätsklinik Essen Prof. Dr. Joachim Dissemond, Bereich Dermatologie, gibt in einem Interview ein Statement zu Silberprodukten in der modernen Behandlung chronischer Wunden ab: Demnach hält er den gezielten Einsatz bei speziellen Indikationen für durchaus angebracht. Der Einsatz von Silber in der Wundheilung sollte seiner Meinung nach nie verteufelt werden, denn eine aktuelle Metaanalyse zeigt, dass eine gute Evidenz von Silber gegeben ist. In Abhängigkeit von den Phasen der Wundheilung und vom Infektionsstatus gibt es verschiedene Therapieoptionen, die den Einsatz von Silberprodukten über einen definierten Zeitraum von zwei Wochen rechtfertigen und auch Sinn machen , so Dissemond. Allerdings überwiegt immer noch die Unsicherheit bei der Anwendung von Silber, auch vor dem Hintergrund des Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetzes (HHVG). Doch Vorurteile und Ängste sind nur begrenzt angebracht, da eine Erstattungsfähigkeit durch die Krankenkassen immer noch gegeben ist. Der positive Nutzen und die Vorteile, die sich aus der Anwendung von silberhaltigen Wundversorgungsprodukten ergeben, überwiegen immer noch die Nachteile, so sein Plädoyer für den gezielten Einsatz von Silber in der Wundversorgung.