Doppelkongress mit Besuchern aus der Pflege, Medizin und Wundversorgung

Zwei Kongresse gleichzeitig fanden vom 16. bis zum 18. Mai 2018 in Bremen statt. Zum einen trafen sich zum 13. Bremer Pflegekongress unter dem Motto „Fremdsein“ Menschen, die sich für eine grundständige Ausbildung von Flüchtlingen in der Pflege interessierten und sich die Frage stellten, wie Pflegende mit Migrationshintergrund ihren Pflegealltag erleben und ob dies überhaupt funktionieren kann. Finden diese Menschen mit bestimmten Berufsqualifikationen eine echte Perspektive in der Pflege? Diese und andere Fragen wurden auf der Messe in Bremen von mehreren Tausend Teilnehmern diskutiert. Des Weiteren fand im Congress Zentrum Bremen der 12. Deutsche Wundkongress „Perspektiven, Sprache, Psyche, Körperbild, Ödem“ statt; ein praxisnaher Kongress mit Fachausstellungen zum Thema Wundversorgung. Mehr als 4.200 Interessierte besuchten beide Kongresse und nahmen an mehr als 140 Sitzungen des dreitägigen Doppelkongresses teil. Eine spezielle Sitzung mit dem bislang wenig bekannten Thema „Diversity in der Pflege alter Menschen“ beschäftigte sich mit der Lebenssituation pflegebedürftiger schwuler Männer und lesbischer Frauen. Eine Studie über 32 Pflegebedürftige, die in homosexuellen Beziehungen gelebt haben oder leben, zeigt, wie wenig bislang über den Pflegealltag dieser Menschen bekannt ist. Zwei Referenten, nämlich der Pflegewissenschaftler Dr. Heiko Gerlach und Dr. Markus Schupp, befragten hierzu für ihre Studie Pflegefachkräfte, die schon Erfahrungen mit homosexuellen Menschen gemacht haben. Herausgestellt haben beide Experten, dass Pflege und damit Diversity in der Pflege richtig gut funktioniert, wenn homosexuelle Pflegebedürftige die Anerkennung der Pflegenden erfahren und die besondere Biografie dieser Menschen im Pflegealltag berücksichtigt wird.