Der Einfluss vom Rauchen auf Wundheilungsstörungen

Bei Rauchern ist das Risiko von Wundheilungskomplikationen deutlich erhöht, da das Rauchen den Blutfluss im Gewebe mindert und für eine mangelhafte Sauerstoffversorgung sorgt. US-amerikanische Forscher haben nun die Daten von Patienten nach dem Einsatz eines künstlichen Hüft- oder Kniegelenkes untersucht, um das Ausmaß dieses Einflusses herauszustellen. So fanden sie heraus, dass auch bei Patienten, die sich vor der Operation vom Nikotin entwöhnt hatten, die aufgetretenen Störungen geringer waren als bei den aktiven Rauchern. Nichtraucher waren dennoch erwartungsgemäß seltener von Komplikationen betroffen.

Die Daten von 78.191 Patienten haben die Wissenschaftler aus Iowa City in ihre Untersuchung einbezogen. Zehn Prozent der Teilnehmer waren aktive Raucher, acht Prozent ehemalige und die restlichen 82 Prozent Nichtraucher. In Augenschein genommen wurden die ersten 30 Tage nach der Operation. Um Differenzen in Hinblick auf Alter, Gewicht oder weitere Erkrankungen auszugleichen, wurde eine multivariate Analyse durchgeführt.

Festgestellt wurde, dass die Raucher öfter unter Wundkomplikationen litten als die Nichtraucher. Die Rate bei den aktiven Rauchern lag bei 1,8 Prozent, bei den Ex-Rauchern bei 1,3 Prozent und bei den Nichtrauchern bei 1,1 Prozent. Insgesamt war das Risiko einer tiefen Wundinfektion bei den Rauchern im Vergleich zu den Nichtrauchern doppelt so hoch. Auch andere Probleme wie Thrombosen oder Embolien, die teilweise bis zum Tod führten, traten bei den Rauchern häufiger auf. Insgesamt kämpften sieben Prozent dieser Gruppe mit Komplikationen, das Risiko für Wundkomplikationen war im Vergleich zu den Nichtrauchern um 47 Prozent erhöht. In Bezug auf die Gesamtkomplikationen waren Raucher und Ex-Raucher gleich häufig betroffen – mit einer um 20 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit als die Nichtraucher. Hier lassen sich auch Korrelationen zur konsumierten Tabakmenge feststellen.

Auch wenn diese Ergebnisse Tendenzen erkennen lassen, sind längerfristige Studien geplant, die einen größeren Zeitraum umfassen als lediglich die ersten 30 Tage nach der Operation. So sollen auch weitreichendere Folgen des Rauchens geklärt werden können. Ebenfalls soll der Einfluss einer Rauchentwöhnung auf die Komplikationsrate näher beleuchtet werden.