Wissenschaft

Diabetisches Fußsyndrom: (Erste) Symptome und Risikofaktoren

Zwei bis vier Prozent aller Diabetiker erkranken jährlich neu an einem Diabetischen Fußsyndrom (DFS), das im schlimmsten Fall die Amputation der Gliedmaßen bedeuten kann.
Um dem vorzubeugen, sollten Diabetiker auf eine gute Fußgesundheit achten und regelmäßig Kontrollen an den Füßen durchführen oder professionell durchführen lassen. Das Risiko, an einem Diabetiker-Fuß zu erkranken, ist für Betroffene mit einem schlecht eingestellten Blutzuckerspiegel nicht klein, denn 19 bis 34 Prozent aller Diabetiker erkranken im Laufe ihres Lebens an einem DFS.
Manifestiert sich solch ein diabetischer Fuß durch schlecht heilende oder chronische Wunden, gilt dies als absolutes Warnsignal. Solange die Betroffenen keine Schmerzen verspüren und das ist in den meisten Fällen so, weil Neuropathien, also Nervenschädigungen, das Schmerzempfingen weitgehend ausschalten, halten die Patienten die Situation keinesfalls für lebensbedrohlich. Das ist aber falsch und führt in vielen Fällen nach jahrelangen maximierten Risikofaktoren zur Amputation, die es zu vermeiden gilt.

Oft kommen die Betroffenen als erstes in die Apotheke und berichten von übermäßigen Hornhautschwielen und Fußpilz sowie von Ameisenlaufen und Kribbeln. Dann sollte das Apothekenpersonal besonders aufmerksam sein und die ABDA-Beratungshilfe mit wichtigen Fragen zu Symptomen im Kopf haben, denn es gibt weitere Warnzeichen im Vorfeld:
Zu diesen gehören ebenso eine Veränderung der Haut in Beschaffenheit und Farbe, ein verändertes Kälteempfinden der unteren Extremitäten, ein Verlust der Behaarung, Zehennagel-Veränderungen sowie Wadenkrämpfe und Schmerzen in den Beinen.

Die Hyperglykämie, das heißt, ein ständig erhöhter Blutzuckerspiegel, ist Auslöser der schweren Erkrankung. Hyperglykämien führen dazu, dass Angiopathien und Neuropathien entstehen. Bei der Angiopathie ist die Regulation des Gefäßtonus gestört, was zu Durchblutungsstörungen und letztlich zum DFS führt. Bei der diabetischen Neuropathie (Polyneuropathie) ist das Schmerzempfinden der Füße verloren gegangen. Eventuell kommt sogar noch eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) dazu, die von der Polyneuropathie überlagert wird. Auch eine ischämische Ursache, also eine Blockade der Arterien, kann die Ursache für ein DFS sein. Dann bekäme der Patient allerdings starke Schmerzen. Krallen und Hammerzehen im Vorfeld der Manifestation der Krankheit sind auch ein Warnsignal und Symptom des neuropathischen Fußes, wie das DFS auch bezeichnet werden kann.
Man erkennt jetzt also, dass viele Faktoren im Zusammenspiel das Risiko für ein Diabetisches Fußsyndrom maximieren.
Frühzeitige therapeutische Maßnahmen sich nur möglich, wenn Betroffene ausreichend aufgeklärt sind und nicht nur alle Symptome kennen, sondern auch die Risikofaktoren, zu denen auch eine ausgeprägte Adipositas (BMI größer 35) und eine eingeschränkte Mobilität gehören; des Weiteren beispielsweise Sehstörungen, Rauchen und Alkoholmissbrauch, die Einnahme von Immunsuppressiva, Hornhautschwielen und mangelnde Fußpflege, auch falsch angewendete, ungeeignete Schuhe sowie vorangegangene Amputationen.

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