Österreich: Wundversorgung mit Mängeln

Bereits im September 2018 fand in Österreich, in St. Pölten, der Österreichische Wundtag statt, der von der Initiative „Wund?Gesund!“ und der Austrian Wound Association (AWA) bereits zum dritten Mal ins Leben gerufen wurde. Dabei ist die Wundsituation in Österreich schon damals ein Problem gewesen, um auf das Thema aufmerksam zu machen, weil durch ein effizientes und innovatives Wundmanagement der Genesungsprozess der Patienten mit chronischen Wunden gesteigert wird. Auch das 3. Dialogforum Wund?Gesund! in Wien hat das sensible Thema angepackt. Dabei ist die Initiative Wund?Gesund! ein Zusammenschluss von Medizinprodukte-Unternehmen im Bereich Verbandstoffe wie Pflaster, hydroaktive Wundauflagen sowie Wunddruckverbände, mit dem Ziel, den Genesungsprozess zu beschleunigen und damit des Patientenwohl zu optimieren und (Folge-)Kosten zu reduzieren. In Österreich denkt man über Strukturreformen nach und plant diese, damit die Versorgungsqualität der Patienten mit chronischen Wunden nicht gefährdet ist. Das österreische Gesundheitssystem ist geprägt von Unübersichtlichlichkeit und Kleinteiligkeit; dies will man durch Reformen allerdings ändern, weil man Angst hat, dass eine Mangelversorgung durch die Krankenkassen und eine zu schlechte Ausbildung der Ärzte die Wundsituation in Österreich verschlechtern könnte. Zudem werden die Pläne der Zusammenlegung von Kassen beziehungsweise der entsprechenden Leistungskataloge von der Patientenanwaltschaft kritisiert. Es gibt hier und da immer noch regionale Unterschiede bei den Leistungen, was nach Ansicht von Experten des österreichischen Gesundheitswesens nicht sein darf. Aus diesem Grund standen bei den diesjährigen Veranstaltungen zur Wundsituation die geplanten Strukturreformen und die Versorgungsqualität im Mittelpunkt des Geschehens, auf der zahlreiche Institutionen und Experten Rede und Antwort standen und auch Patienten mit Problemen in der Wundversorgung zu Wort kamen, damit endlich mehr Transparenz in das österreichische System kommt.