Wissenschaft

Studie: Betablocker fördern Wundheilung

Betablocker wirken sich positiv auf die Wundheilung bei Brandverletzungen aus, da sie die Herzfrequenz und den Blutdruck senken. Dies ist jedoch nicht der einzige Vorteil dieser Medikamente: Ein US-amerikanisches Forscherteam hat entdeckt, dass die gefäßverengende Wirkung des Arzneimittels die erhöhte Blutungsgefahr bei Brandopfern signifikant verringert.

Schwere Brandverletzungen und tiefe Verbrennungen bedürfen einer operativen Behandlung. Diese sollte möglichst frühzeitig erfolgen. Gleichzeitig ist bei Brandverletzten aber auch das Blutungsrisiko erhöht, insbesondere zwei bis 16 Tage nach der erfolgten Verletzung. Ein Team aus Wissenschaftlern um Arham Ali von der University of Texas hat nun untersucht, ob nicht-selektive Betablocker, die sich sowohl auf Rezeptoren des Herzens sowie auf Rezeptoren des Gefäßsystems auswirken, einen positiven Effekt auf die Wundheilung sowie die intraoperative Blutungsneigung haben.

69 Brandverletzte mit Verbrennungen von mindestens 30 Prozent der Hautoberfläche wurden für die Studie untersucht. 34 wurden nach den vorherrschenden Standards behandelt, die restlichen 35 bekamen den Wirkstoff Propanolol über durchschnittlich 40 Tage nach der Verbrennung verabreicht. Während der ersten 30 Kliniktage konnte die Herzfrequenz dieser Patienten um signifikant 20 Prozent verringert werden. Auch ein positiver Einfluss auf die Wundheilung konnte nachgewiesen werden.

Die teilnehmenden Brandverletzten benötigten während ihres Aufenthaltes mehrere Hauttransplantationen. Nach Abheilung des Operationsgebiets wurde der nächste Eingriff vorgenommen. Die Zeitspanne zwischen zwei Eingriffen diente den Medizinern hier als Maßgabe. Während die Patienten der Kontrollgruppe durchschnittlich erst 17, dann 6, dann 12 Tage Regenerationszeit bedurften, waren es bei den Betablocker-behandelten Patienten erst 10, dann 6, dann 5 Tage. Ebenfalls untersucht wurde der Blutverlust während der Operation anhand des Hämatokrit-Wertes, also dem Anteil roter Blutkörperchen am Blutvolumen. Obwohl die Propanolol-Patienten größere Transplantate erhielten als die Patienten der Kontrollgruppe, war der Blutverlust in beiden Gruppen vergleichbar.

 

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