Österreichische Wundmedizin antiquiert?

Die österreichische Initiative Wund? Gesund! ist ein Zusammenschluss von Unternehmen und Kooperationspartnern aus dem Gesundheitswesen, um PatientInnen mit schlecht heilenden Wunden eine optimale Versorgung zu gewähren.

Auf dem Dialogforum „Chronische Wunden im niedergelassenen Bereich“ haben sich österreichische Wundmanagement-ExpertInnen allerdings die Frage gestellt, ob die Versorgung, auch in Bezug auf den Einreich- und Erstattungsprozess, noch zeitgemäß und fit für die Zukunft ist.
Fachleute bemängeln nämlich Zentralität, Transparenz, Nachvollziehbarkeit, Einheitlichkeit und Verbindlichkeit im niedergelassenen Wundmanagement-Bereich. Sie wünschen eine bessere Interdisziplinarität und Multiprofessionalität sowie eine optimale Koordination, um die Qualität der Versorgung erheblich zu verbessern.

Große Eile ist vor allem bei der Frage nach einem tragenden und einheitlichen Behandlungskonzept geboten, auch um die Heilungsdauer von chronischen Wunden von Betroffenen zu senken, was den Leidensweg minimiert und die Lebensqualität hebt.

Versorgungsangebots-Defizite gibt es vor allem in Bezug auf für das Navigieren des Behandlungsprozesses sowie für eine leitliniengerechte und qualitativ hochwertige Versorgung. Fußambulanzen und Wundzentren fehlen demnach in größerer Anzahl; die Kostenübernahme für die Wundmanagement-Pflege ist auch nicht einheitlich geregelt. Warum werden heutzutage immer noch traditionelle Verbandsstoffe bevorzugt, obwohl moderne viel sinnvoller sind, ist beispielsweise eine wichtige Frage.

Bei der Frage, ob Krankenhaus-Ambulanzen behandeln oder niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, ergeben sich auch Unklarheiten, weil die Zuordnung fehlt und die Steuerung immer noch bezirksabhängig ist.
Österreichische Fachleute fordern daher eine Reform des Behandlungskonzeptes in der Wundversorgung.