Diabetes-Typ 1: US-amerikanisches Forscherteam gewinnt neue Erkenntnisse
Forschende der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health, eine Einrichtung der berühmten gleichnamigen Universität in Baltimore, USA, haben herausgefunden, dass Typ-1-DiabetikerInnen oftmals erst als junge Erwachsene, ab dem 30. Lebensjahr, als Betroffene dieser chronischen Krankheit identifiziert werden, denn die Diagnose Typ-1-Diabetes wird oft mit dem Typ 2 (Altersdiabetes) verwechselt.
Das Forscherteam hat zu diesem Zweck zwei wissenschaftliche Studien aus dem Jahre 2016 und 2022 ausgewertet. Eine jährliche Querschnittserhebung zum Gesundheitszustand der Menschen in den Vereinigten Staaten diente hierzu als Basis der Analysen. Der sogenannte National Health Interview Survey, kurz NHIS, war in beiden Jahren die Grundlage, um die Altersverteilung von Diagnosen des Typ-1-Diabetes besser verstehen zu können.
Die Anamnese von 947 Diabetes-PatientInnen wurde ausgewertet: Demnach entwickelt sich in 6 von 10 Fällen der Typ-1-Diabetes erst nach dem 20. Lebensjahr. In 37 Prozent der Fälle sogar erst ein Jahrzehnt später.
Die häufigste Diagnose (Diabetes vom Typ 1) wird um das 15. Lebensjahr gestellt. PatientInnen sind bei der Diagnose aber durchschnittlich 24 Jahre alt. Bei Männern wird die Krankheit im Durchschnitt später entdeckt als bei Frauen.
Aufgrund später Diagnosen fordern die Forschenden bessere und detaillierte Messmethoden sowie diagnostisch einwandfreie Biomarker, um die Fehldiagnosen-Quote klein zu halten und um Betroffenen eine optimale Therapie zu ermöglichen.