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Wie heilt eine chronische Wunde am besten und schnellsten?

Es gibt vier Phasen in der Wundheilung, die wichtig sind, um eine (chronische) Wunde optimal heilen zu lassen. Dabei sind Schritt 1 und 2 im Wundhygiene-Konzept essenziell, denn vor allem chronische und schlecht heilende Wunden verfügen über einen hartnäckigen Biofilm, den es zu beseitigen oder am Entstehen zu verhindern gilt.

Schritt eins und zwei bestimmen daher Wundreinigung und Biofilm-Beseitigung, um einen optimalen Wundheilungsprozess zu fördern. Der Biofilm enthält Keime und Mikroorganismen, wie Bakterien und Pilze. Deshalb sollte der Biofilm erst gar nicht entstehen, denn Mikroorganismen haben eine Schutzschicht aus einer fast undurchdringbaren Matrix aus einer extrazellulären polymeren Substanz (EPS).

Das Konzept der Wundhygiene steht seit dem Jahr 2019, wurde aber in Deutschland durch Empfehlungen und Leitlinien überarbeitet:

An erster Stelle steht demnach der Wundreinigungsprozess oder die Wundspülung. Um die Wunde herum werden 20 Zentimeter Spielraum-Radius eingeräumt, damit alles gründlich gereinigt werden kann. Sterilität ist hierbei oberstes Gebot. Mit Tensid-haltigen Waschsubstanzen und Spüllösungen wird der Biofilm zerstört, der auf Tenside reagiert.

In einem zweiten Schritt erfolgt das Débridement, das mechanisch, chirurgisch oder technisch erfolgen kann. Hierbei steht die vollständige Entfernung von abgestorbenem Gewebe, Krusten und Fremdkörpern im Vordergrund. Das Debridement ist Teil des Wundhygiene-Konzeptes, genau wie die „Anti-Biofilm-Interventionsstrategie“ aus Schritt 1. Auch in diesem Schritt wird der Biofilm zerstört oder entsteht erst gar nicht.

Im nächsten Schritt wird die Behandlung der Wundränder eingeleitet, denn von hier aus heilt die Wunde nach innen. In diesem Abschnitt des Heilungsprozesses, der auch als Epithelisierungsphase bezeichnet wird, haftet ein verbliebener Biofilm vor allem an den Wundrändern und verhindert so die Heilung. Bei der Wundrandbehandlung steht die Entfernung von altem Gewebe, etc. und die Biofilm-Beseitigung an erster Stelle. Wundränder und Wundgrund müssen ein Niveau bilden, damit Epithelisierungsphase und Wundkontraktion einsetzen können.

Der Wundverband bildet den nächsten Schritt. Er sollte immer phasengerecht, je nach Exsudatmenge und Anzahl der Keime zum Einsatz kommen. Antimikrobielle Wundverbände kommen dann zum Einsatz, wenn Biofilme zu verhindern sind. Ein Verbandwechsel fordert immer eine Neubeurteilung des heilenden Hautgewebes. Der Reinigungsprozess sollte auch hier fortgeführt werden, allerdings langsam reduziert. Bei einer Stagnation des Heilungsprozesses muss die Methodik abgewogen werden und die Forschung nach der Ursache in Diagnostik und Therapie miteingebunden werden sowie die Abwägung, ob eine Wunde weiterhin antimikrobiell weiterbehandelt werden muss.

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