Studie: Mangelernährung in Kliniken ein unterschätztes Problem
Der Chefarzt der Medizinischen Klinik II am Helios Klinikum in Krefeld, Thomas Frieling, fordert eine systematische Aufklärung für ärztliches und pflegerisches Personal zur Erkennung und Behandlung von Mangelernährung für PatientInnen, die in Krankenhäuser und Kliniken aufgenommen werden.
Der Experte hat auf der Jahrespressekonferenz der DGSV (Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten) die Zustände in stationären Einrichtungen beklagt, weil sowohl auf ärztlicher Seite wie auch bei PatientInnen große Wissenslücken vorherrschen, die beseitigt werden müssen.
Er beklagt zudem, dass nur etwa drei Prozent der Kliniken über ErnährungsberaterInnen-Teams verfügen, die bei Mangelernährung Abhilfe schaffen, wenn sie gleich bei Aufnahme ins Krankenhaus entdeckt würde. 30 bis sogar 70 Prozent der in stationären Einrichtungen (je nach Typ) aufgenommenen PatientInnen wären demnach mangelernährt, was die Prognose von bestimmten Krankheiten durch den schlechteren Verlauf bestimmt.
Zudem erhöhe sich die Liegedauer im Krankenhaus, die Komplikationsraten und sogar die Sterblichkeit.
Frieling macht auf die skandalösen Zustände in Bezug auf Mangelernährung aufmerksam, denn das Thema benötigt einfach mehr Aufmerksamkeit und Beachtung, das zeigen Studien von mangelernährten Personen in Krankenhäusern.