Wissenschaft

Chronisches Wundmanagement: Österreich fordert Verbesserungen und steckt neue Ziele

In Österreich leben schätzungsweise 600.000 bis 800.000 Menschen mit Diabetes. 250.000 Betroffene leiden unter chronischen Wunden, wobei die Amputationsraten in den letzten sechs Jahren erschreckenderweise um über 150 Prozent gestiegen sind (siehe A-IQI-Bericht).

Diese Zahlen sind alarmierend, denn ExpertInnen wie Initiative Wund?Gesund!-Sprecherin Mag. Martina Laschet und Peter Kurz als Wundmanager und Geschäftsführer der WPM Wund Pflege Management GmbH weisen darauf hin, dass die österreichische Versorgungssituation nicht zum Besten steht. Es fehle an Versorgungsangeboten und an der Kostenerstattung sowie Daten für ein Amputationsregister, das die Österreichische Wundgesellschaft schon länger fordert.

Auch andere Fachleute des Bereiches Wundmanagement fordern moderne Verbandsstoffe statt klassische, damit PatientInnen von mehr Lebensqualität profitieren.
Ärztinnen und Ärzte, PatientInnen, Ministerien, Behörden, die Sozialversicherung und WundversorgerInnen müssen an einem Strang ziehen und ein interdisziplinäres und multiprofessionelles, leitliniengetreues Behandlungskonzept ausarbeiten.
Für die richtige Umsetzung der Therapie sind Wundzentren und Fußambulanzen essenziell.

Auch die Kostenübernehme der Pflege ist ein großes Thema im Bereich Wundmanagement, obwohl die Kosten bei misslungenen Wundbehandlungen um ein Vielfaches höher sind als bei qualitätsgesicherter Therapie mit innovativen und qualitativ hochwertigen Produkten. 90 prozentige Heilungsraten sind zudem bei einem Optimum der Therapie gegeben, deshalb sollen sich Krankenkassen, ÄrztInnen und PolitikerInnen an einen Tisch setzen, fordern Wund-ExpertInnen. Außerdem ist die gesundheitliche Steuerung der Zuweisung in Österreich ein Problem. Im niedergelassenen Bereich gibt es zu viele Mankos.

Da die Datenlage unübersichtlich ist, fordern Fachleute um so mehr ein Amputationsregister. Die Wundambulanz im österreichischen Melk ist ein Paradebeispiel dafür, wie die Versorgungssituation positiv gestaltet werden kann, wenn auch die Finanzierung und Erstattung moderner Wund-Produkte geregelt ist und hohe Sterberaten nach Amputationen von zehn Prozent vermieden werden können.

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