Perianale Fisteln: Alles Wichtige für MC-PatientInnen in Kurzform
Perianale Fisteln sind entzündlich veränderte Gänge (Fisteln) im Bereich der Analregion und können unangenehme Begleiter einer Morbus Crohn (MC)-Erkrankung sei. Diese Fisteln sind von einer schmerzhaften Schwellung und einem unkontrollierten Austritt von Flüssigkeit, Eiter sowie Stuhl gekennzeichnet. Meist männliche PatientInnen zwischen 30 und 50 Jahren haben eine massive Einschränkung ihrer Lebensqualität; körperlich, psychisch und sozial. Oft müssen die infektiösen Abszesse chirurgisch behandelt werden, was die Situation der MC-PatientInnen erschwert. Dann sollten Gastroenterologen und Chirurgen interdisziplinär zusammenwirken.
Meist bedarf es bei Analabszessen dieser Art einer Spezialtherapie durch BehandlerInnen proktologischer Spezial-Behandlungszentren. Die Fisteln müssen von einem Proktologen diagnostiziert werden, denn allzu oft besteht Verwechslungsgefahr mit Hämorrhoiden, Pickeln und anderen Abszessen.
Die richtige Hygiene und ein gutes Wundmanagement sind das A und O einer kompletten Behandlung, auch durch den Betroffenen selbst. Die Patientin/der Patient sollte nach Möglichkeit nur lauwarmes, gefiltertes Trinkwasser zur Reinigung an die Analfistel ranlassen. Danach sollte die gereinigte Stelle nur trockengetupft und nicht gerieben werden, weil jede Reizung der Haut das Problem weiter verstärkt. Die Gegend um die perianale Fistel sollte zudem trockengehalten werden, um einen Keimbefall zu verhindern. Ein bis zweimal täglich kann eine leichte Zinkcreme (keine Salbe oder Paste) auf die entzündete Hautstelle aufgebracht werden. Auch lauwarme Sitzbäder und anschließendes Trockentupfen eignen sich idealerweise.
Nach einer Operation sollte die Heilung von innen nach außen stattfinden. Die Wunde bleibt dabei meist offen, wenn eine Fadendrainage gelegt wurde. Danach eignen sich Vlieskompressen, atmungsaktive Baumwoll-Hosen und sanfte Mehrwegklingenrasierer sowie schon erwähnte Sitzbäder und Zinkcremes. Nicht geeignet sind engsitzende Kleidungsstücke, Mull- und Gazekompressen, zu lange und zu warme Sitzbäder, Epilierer zur Haarentfernung und alle Produkte, die Duft- und Konservierungsstoffe enthalten, wie zum Beispiel feuchtes Toilettenpapier.