Wissenschaft

Wie begleitet man schwer kranke Menschen am Ende ihres Lebens- und Leidensweges?

Menschen, die sich für den Beruf der Fachpflegekraft im Bereich Hospiz- und Palliativpflege entscheiden, müssen bestimmte Voraussetzungen und Weiterbildungsmaßnahmen erfüllen, wenn sie in der modernen Palliativmedizin tätig sein wollen.
Dabei steht nicht mehr die Heilung der PatientInnen im Fokus, sondern die Symptomlinderung einer schweren Erkrankung, bis hin zum Tod, der würdevoll sein muss. Das Stichwort hier ist Sterbebegleitung und die Berücksichtigung der Bedürfnisse Sterbender. Im Vordergrund steht dabei die Lebensqualität, aber auch Selbstbestimmung, Teilhabe am Leben und die Linderung von Symptomen schwer Erkrankter jeden Alters, die ambulant zuhause oder stationär in verschiedenen Einrichtungen umsorgt werden können. Die Pflegekraft Cicely Saunders war 1967 Vorreiterin und Gründerin des ersten Hospizes in London, die sterbenden Menschen ein würdevolles Leben und Sterben ermöglichte.
Der niedergelassene Palliativmediziner Dr. Matthias Thöns kritisiert zudem Übertherapien bei schwer kranken PatientInnen, die nicht mehr viel Lebenszeit haben. Die Gerätemedizin bei erfolglosen Aussichten auf Heilung ist ihm ein Dorn im Auge, genau wie studierte MedizinerInnen, die nur wegen ihrer hervorragenden Abiturnoten ein Studienplatz ergattert haben. Die „Streber“ in der Schule hatten oft wenig mit humanitärem und sozialem Engagement zu tun, dennoch brauchen Palliativ-MedizinerInnen Empathie, Bauchgefühl und Verstand, alles Werte, die ein Medizinstudium selten vermitteln kann. Er empfiehlt eine Behandlung schwer Kranker mit Augenmaß unter Beachtung der Schonung der Ressourcen und Nachhaltigkeitsregeln.
Hospiz- und Palliativmedizin lehrt außerdem Demut und besteht aus vielen verschiedenen Aufgabenbereichen, die alle sehr unterschiedlich, je nach Situation, sind. MedizinerInnen und Pflegekräfte in diesem Bereich müssen „abschalten“, „aushalten“ und „verdrängen“ können.

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