Zukunft in der Gesundheitsversorgung: Intersektoralität
Die skandinavischen Länder machen Deutschland schon seit langem vor, wie man den stationären und den ambulanten Sektor hierzulande schneller verschmelzen kann, um eine bessere Patientensteuerung und Behandlungsqualität zu gewährleisten. Eine sogenannte Ambulantisierung ist aber auch in Deutschland spätestens seit dem Beginn der Corona-Pandemie nicht mehr wegzudenken, weil die Sektorengrenzen nicht unüberwindbar sind und abgeschmolzen werden müssen. Mehr ambulante Versorgungsstrukturen bedeuten allerdings auch für den klinischen Bereich, dass es eine einheitliche Vergütung mit Hilfe sogenannter Hybrid-DRGs geben muss.
In Klinik einweisende Akteure, die Krankenhäuser selbst und auch die Nachsorger müssen aber laut einer Analyse des Beratungsunternehmens WMC Healthcare besser an einem Strang ziehen und sich aufeinander abstimmen, damit der Nutzen für den Patienten sichtbar wird. Patientenportale und Überleitungsplattformen sind aus diesem Grund wichtige Hilfen für alle Akteure im Prozess der optimierten Gesundheitsversorgung. Die intersektorale Versorgung dient danach vor allem der Patientensicherheit, aber auch der Zufriedenheit von PatientInnen und MitarbeiterInnen im Gesundheitssystem. Zugleich wird die Verweildauer in stationären Einrichtungen minimiert und somit die Kosten niedriger gehalten.
Es gibt jedoch eine einzige Hürde, die bei der Digitalisierung der Intersektoralität zu bedenken ist: Jeder einzelne Krankenhaus- oder Klinikträger arbeitet mit unterschiedlichen Patientenportalen zusammen, sodass der Zugang zu wichtigen Gesundheitsdaten kompliziert ist. Demnach muss die Übergabe von strukturierten Daten zwischen verschiedenen Leistungserbringern verbessert und erleichtert werden. Dies gelingt mit Hilfe einheitlicher Schnittstellen. Überdies müssen Kliniken und Kassenärztliche Vereinigungen laut Analyse vor allem dazu gebracht werden, dass sie so sensibilisiert werden, damit vor allem die PatientInnen vom Umstrukturierungsprozess profitieren.