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Chronische Wunden: Isländische Fischhaut für innovativen medizinischen Einsatz evaluiert

Allein in Deutschland leiden 800.000 Menschen unter chronischen Wunden, denen theoretisch eine Amputation der unteren Extremitäten drohen könnte. Um dies zu verhindern, finden auch in Deutschland Studien statt, die weiterhin beweisen sollen, dass isländische Fischhaut des Kabeljaus oder Dorschs als Wundabdeckung mit wundheilungsförderndem Effekt eingesetzt werden kann.
Bevor der Fisch allerdings nach dem Fang gute Behandlungsergebnisse erzielen kann, muss die Fischhaut besonders aufbereitet werden. Die isländische Firma Kerecis hat die Idee für die Aufbereitungs-Technologie mit Namen MariGen Omega3 gehabt. Von der Kabeljau-Haut bleibt anschließend nur noch eine zellfreie Stützstruktur übrig, die wie reinweißer Pappkarton aussieht.
Das Transplantat oder die sogenannte Matrix verschließt hartnäckige Wunden, indem eigene Hautzellen das Fisch-Gerüst nutzen, um den Wundheilungsprozess in Gang zu setzen. Hautstammzellen wandern ein und vermehren sich. Die Vorteile der Technologie sind, dass die Fischhaut schonend verarbeitet werden kann und die fischtypischen Omega-3-Fettsäuren erhalten bleiben, die wundheilungsfördernd, entzündungshemmend und antibakteriell wirken. Zudem wird eine Krankheitsübertragung durch den Fisch ausgeschlossen, wie Studien der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG) zeigen. In Niedersachsen im dortigen Krankenhaus in Buchholz wird die Methode schon am Menschen mit Erfolg ausprobiert, denn menschliche Hautstammzellen wandern in Wunden ein und vermehren sich dort rasch.
Vor allem Diabetes-PatientInnen und Menschen mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (PAVK) profitieren von der Fischhaut-Transplantationsmethode.
In den USA hat die Fischhaut des Atlantiks bereits eine Zulassung erhalten, in Europa ist sie bislang nur CE-zertifiziert. Man wartet allerdings hierzulande auf die endgültige Prüfung der Wirksamkeit.

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