Wissenschaft

Darmkrebs-Risiko: Süßgetränke-abhängig?

Einer 24-jährigen prospektiven Beobachtungsstudie mit Krankenschwestern in den USA zufolge, kann es sein, dass Menschen, die im Erwachsenenalter täglich zwei oder mehr zuckerhaltige Getränke konsumieren, ein doppelt so hohes Risiko haben, vor dem 50. Lebensjahr an Darmkrebs zu erkranken. Ist der Konsum schon im Teenageralter erhöht, gehen die Forscher der Nurses´ Health Study II sogar von einem dreifach erhöhten Rektum-Karzinom-Risiko aus.
Die Situation in den USA ist sehr misslich, weil 1990 geborene Personen heutzutage doppelt so häufig erkranken als 40 Jahre davor Geborene.
Die Wissenschaftlerin Yin Cao von der Washington School of Medicine in St. Louis im Bundesstaat Missouri hat mit ihrem Team die Annahme mit Hilfe des Mausmodells beweisen wollen. Allerdings ist ihr der Beweis nicht gelungen, da Menschen, die häufig Süßgetränke konsumieren, meist auch sonst ungesünder leben.
Auch andere nicht so hochwertige Nahrungsmittel passieren den Darm und könnten so verantwortlich gemacht werden. Auch der Lebensstil beeinflusst die Gesundheit des Darms. Süßgetränke führen allerdings zu Adipositas und so ist dann auch das Darmkrebs-Risiko erhöht, weil genetische Prädispositionen ausscheiden.
Im Tierexperiment mit Mäusen war die Fructose im zugefütterten Maissirup („High Fructose Corn Syrup“, kurz HFCS) ausschlaggebend für diese Behauptung. Deshalb beobachtete das Forscherteam 95.464 freiwillige Krankenschwestern über 24 Jahre und stellte fest, dass 109 von ihnen vor dem 50. Lebensjahr an einem Rektum-Karzinom erkrankten. Bei zwei Getränken pro Tag war ihr Darmkrebs-Risiko zweimal so hoch, bei einem weiteren Getränk war es wiederum um 16 Prozent erhöht.
Für die Studie wurden nämlich Frauen, die Süßgetränke regelmäßig zu sich nahmen, mit Frauen, die dies nicht taten, verglichen. Nach dem regelmäßigen Verzehr von künstlich gesüßten Getränken war hingegen ein erhöhtes Darmkrebs-Risiko nicht nachweisbar.
Trotzdem warnen die Wissenschaftler um Cao vor allzu schnellen Rückschlüssen, denn viele andere Faktoren, wie der Konsum von rotem Fleisch und Wurstwaren sowie ballaststoffarme Ernährung mit Aufnahme von wenigen Mineralstoffen und Spurenelementen, spielen auch eine große Rolle. Die Qualität der Nahrung übrigens auch; darüber hinaus das Körpergewicht der Erkrankten sowie Bewegungsmangel und weitere Faktoren.

Vorherige Meldung

Studie: Onkolytische Viren mit Anti-Krebs-Wirkung

Nächste Meldung

Brennnessel in Hausapotheke und Küche vielseitig verwendbar

Wundversorgung heute

Wundversorgung heute

Herzlich willkommen bei "Wundversorgung heute". Dieses kostenlose und freie Portal steht für Informationen rund um das Thema Wundversorgung. In den drei Rubriken "Produkte", "Kostenträger" und "Wissenschaft" stellen wir Ihnen jeweils die aktuellsten Neuigkeiten vor. Um diesen Informationsservice dauerhaft zu genießen, empfehlen wir Ihnen unseren kostenlosen und jederzeit kündbaren Newsletter. So werden Sie monatlich auf den neuesten Stand im Bereich der Wundversorgung gebracht.