Wissenschaft

Wie ernähren sich hochbetagte und ältere Menschen am besten?

Ältere Menschen sind besonders anfällig für eine Fehl- oder Mangelernährung. Deshalb sollten Angehörige und andere „AlltagshelferInnen“ auch genau hinsehen, ob ein Gewichtsverlust oder andere frühe Symptome wie Müdigkeit, Schwäche und Kraftlosigkeit eingetreten sind. Ist dies der Fall, muss frühzeitig interveniert werden, damit das Problem nicht größer wird.
Ist die Menge an aufgenommener Gesamtenergie kleiner als Energie verbraucht wird, kommt es zu einer Mangelernährung. Gleiches gilt, wenn bestimmte wichtige Nährstoffe fehlen oder unzureichend mit der Nahrung zugeführt werden. Im ersten Fall spricht man dann von einem quantitativen Mangel, weil zu wenig Kilokalorien zugeführt worden sind. Ein Nähstoffmangel und eine Unterversorgung mit wichtigen Nähstoffen wie Vitamin D, E, B12, C und Folsäure, aber auch Magnesium und Calcium als Mineralstoffe ruft unter Umständen im Alter einen qualitativen Mangel hervor, der sich nicht unbedingt durch einen Gewichtsverlust andeutet, sondern durch oben genannte Symptome mit Antriebslosigkeit.
Ein Proteinmangel (Eiweißmangel) ist bei Hochbetagten mit Verlust von Muskelmasse verbunden, der auch kognitive Auswirkungen und andere körperliche Ausfälle in Bezug auf den Bewegungsapparat, die Lunge, das Herz und die Verdauungsorgane nach sich ziehen kann. Dieser Mangel an wichtigen Aminosäuren wird Sarkopenie genannt.
Ältere Menschen mit Wundheilungsstörungen neigen dann zu einem Dekubitus, gerade wenn sie häufig sitzen oder bettlägerig sind. Um dies zu vermeiden, ist eine proteinreiche Ernährung so immens wichtig. Reichlich Proteine sind in Fisch, Fleisch, Eier, Milch- und Käseprodukten enthalten; außerdem in Hülsenfrüchten wie Linsen und Bohnen, die zudem ballaststoffreich, für eine gute Verdauung, sind. Ein chronischer Nährstoffmangel ist in jedem Fall zu vermeiden, weil dies die Infektanfälligkeit erhöht, aber durch Schwäche auch Stürze hervorruft. Knochenbrüche sind auch keine Seltenheit, wenn Calcium und Sonnenlicht fehlen. Im Alter lässt zudem das Durstempfinden nach, was Flüssigkeitsmangel zur Folge hat.
Um einem Nähstoffmangel vorzubeugen, sollten nicht nur reichlich Eiweiße gegessen werden, sondern auch gesunde Pflanzenfette und Kohlenhydrate, die vor allem wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente enthalten. Brot aus vollem Korn ist dabei gesünder als Weißmehl-Produkte.
Wichtig ist, vielseitig zu essen, mit genug frischen Obst- und Gemüsesorten. Bei Kohlenhydraten sind komplexe besser als einfache und Proteine erhalten die Muskelkraft im Alter. Nüsse, Gewürze und frische Kräuter liefern zudem wertvolle Nähstoffe bei SeniorInnen.
Auf jeden Fall gilt es, keine drastischen Gewichtsverluste zu riskieren. Die normale Ernährung sollte aus oral aufgenommenen Nahrungsbestandteilen bestehen. Hochkalorische Trinknahrung ist daher immer das Mittel zweiter Wahl, wenn die Kalorien in normaler Kost nicht ausreichen. Wenn gar nichts mehr hilft, kann nach Rücksprache mit einem Arzt auch auf eine enterale oder parenterale Ernährungsform zurückgegriffen werden.

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