Wissenschaft

Atmosphärisches Kaltplasma: Therapie von vor allem chronischen Wunden

Etwa drei Millionen Menschen leiden in Deutschland unter chronischen und nicht heilenden Wunden, die von Kaltplasma-Therapien profitieren können.
Atmosphärisches Kaltplasma hat demnach das Potenzial Mikroorganismen, vor allem Viren, Bakterien und multiresistente Keime (MRE) abzutöten. Es wirkt somit bakterizid, aber auch fungizid, das heißt, es tötet Pilze und Pilzsporen auf der Haut ab.
Nach den bisherigen Erkenntnissen schadet es dem menschlichen Organismus nicht. Seine Effektivität liegt als mobil einsetzbares Medizinprodukt in der effizienten Abtötung aller Erreger nach dem Debridement (Wundreinigung), ohne Allergien und Schmerzen auszulösen. Eine Reduktion von Antibiotika- und Kortison-Therapien ist auch mit dem Einsatz verbunden; das trägt zur Vermeidung von Resistenzen bei. Entzündungshemmende Arzneimittel kommen deshalb auch weniger häufig zur Anwendung.
In der Pflege und im stationären Bereich ist der flächendeckende Einsatz von Vorteil, um beispielsweise postoperativ Infektionen zu vermeiden, was wiederum Liegezeiten reduziert. In Altenheimen zum Beispiel kann das mobile Kaltplasmagerät zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen, weil atmosphärisches Kaltplasma physikalisch-chemisch Keime abtötet und so chronischen Wunden, wie dem Diabetischen Fußsyndrom (DFS), vorbeugt.

Das Produkt entwickelt hat die terraplasma medical GmbH, die 2019, nach der Gründung der Firma im Jahr 2016, „plasma care“ (rechtlich geschützter Name) zur Behandlung chronischer Wunden nach Zulassung auf den Markt gebracht hat. 2021 folgte „plasma derma care“ zur Behandlung von Hautkrankheiten, die durch Keime ausgelöst werden. Momentan arbeitet das Unternehmen an mobilen handlichen Geräten für den Mund-Rachen-Bereich („plasma intensive care“), um dort Bakterien zu reduzieren. Der Zulassungsprozess läuft gerade, um vor allem zu beatmende Intensivpatienten zu versorgen.

Den Vetrieb der Kaltplasmabehandlung soll die Viromed GmbH übernehmen, die mit Entkeimung und Untersuchungen zu SARS-Viren langjährige Erfahrung haben. Die „plasma care“-Medizintechnik soll in Deutschland, Österreich und der Schweiz flächenmäßig häufig zum Einsatz kommen, erklärt terrapalsma medivcal, die vor allem Akutkliniken, Krankenhäuser und Reha-Einrichtungen, aber auch Pflegeinrichtungen und Altenheime sowie mobile Pflegedienste zu ihren Kunden zählen wollen. Die Geräte sind klein, handlich und einfach zu bedienen, haben aber eine große Effektivität zur Vermeidung von schweren Infektionen.

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