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Diabetisches Fußsyndrom: Grünes Licht nach G-BA-Beschluss zum Zweitmeinungsverfahren

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat jetzt gerade beschlossen, dass Patienten mit dem sogenannten Diabetischen Fußsyndrom (DFS) einen Rechtsanspruch auf eine Zweitmeinung durch besonders erfahrene Mediziner haben, wenn ihnen aufgrund von Diabetes und Folgeerkrankungen eine Amputation von Gliedmaßen oder Teilen davon droht.
50.000 Amputationen der Füße oder Teile der unteren Extremitäten jährlich wären nämlich in fast der Hälfte der Fälle vermeidbar, wenn betroffene Patienten eine Zweitmeinung von Fachärzten diverser Fachrichtungen mit Zusatzqualifikationen einholen können, so auch die Meinung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Die Fachgesellschaft beziehungsweise dessen Arbeitsgemeinschaft „Diabetischer Fuß“ hat viele Jahre schon auf Missstände und negative Entwicklungen hingewiesen. Durch den Druck der Arbeitsgemeinschaft der DDG ist es nun gelungen, dass Patienten und behandelnde Ärzte nicht mehr so belastet sind, weil Zweitmeiner mögliche ausweichende Behandlungsmöglichkeiten in Erwägung ziehen können.
Fachärzte aus acht verschiedenen Fachrichtungen wie zum Beispiel aus der Inneren Medizin und Angiologie, aus der Gefäßchirurgie sowie aus der Inneren Medizin und Endokrinologie und Diabetologie, und viele mehr, besitzen ausreichend Kompetenzen und Expertise, die bei Bedarf zur Überprüfung der medizinischen Notwendigkeit des Eingriffs miteinbezogen werden.
Die Qualifikation auf dem Gebiet zur Behandlung des DFS ist dabei ausschlaggebend. Auch die Ansicht von Angehörigen des Berufsstands andere Leistungserbringer wie Podologen sowie Orthopädietechniker,- mechaniker-und schuhmacher kann in Zweitmeinungsberatungen mit Betroffenen und Ärzten zum Einsatz kommen, so der Beschluss des G-BA.
In Studien ist die Vermeidbarkeit von vielen Fällen in Bezug auf Amputationen oder Teilamputationen nachgewiesen worden. Aus diesem Grund empfehlen Experten von Fachgesellschaften spezialisierte Zentren aufzusuchen, wo Betroffenen am besten geholfen werden kann. Hierbei gilt es, Sicherheit über verbleibende zusätzliche Optionen zu gewinnen und Amputationen als allerletzten Ausweg auszuschließen oder im schlimmsten Fall anzunehmen.
Alternativen als Möglichkeiten zur Vermeidung von diabetischen Fuß-Amputation gibt es ausreichend. Dazu gehören Stammzell-Transplantationen, wobei die Stammzellen dem Fettgewebe der Betroffenen entnommen werden und zur Wundheilung beitragen, aber auch durchblutungsfördernde Maßnahmen der Extremitäten mit innovativen, neuen Katheter-Typen.

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