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Das Wichtigste zum Tracheostoma

Patienten nach Kehlkopfkrebs (Larynx-Karzinom), einer bösartigen Erkrankung aus der Gruppe der Kopf-Hals-Tumore, erhalten entweder vorübergehend (passager) oder aber endgültig (definitiv) ein Tracheostoma. Das Tracheostoma ist eine durch die Halsweichteile, oberhalb oder unterhalb der Schilddrüse, operativ angelegte Öffnung der Luftröhre (Trachea), durch die der Patient dann atmet. Das endgültig angelegte Tracheostoma befindet sich dabei immer unterhalb der Schilddrüse und ist auch größer.
Nach dem chirurgischen Eingriff gilt es, dass der Betroffene sich möglichst schnell an das System gewöhnt und Selbstständigkeit sowie fachgerechtes Handeln lernt.
Allerdings müssen Experten in der Pflege sorgfältig in Bezug auf die Wundversorgung der frischen Wunde am Hals sein. Blut und Sekret können zudem auch die frisch gelegte Trachealkanüle verstopfen, deshalb sind engmaschige Kontrollen anfänglich sehr wichtig.
Auch eine Infektion der Lunge sollte ausgeschlossen werden, deshalb soll das Bronchialsekret über das Tracheostoma regelmäßig abgesaugt werden, um Erreger und Keimen keinen Platz zu bieten. Es empfehlen sich zur Verdünnung des Atemwegsekrets zudem auch Inhaliergeräte und Ultraschallvernebler, die das Sekret flüssig halten.

Ein Kunststofffilter, der sogenannte heat and moisture exchanger (HME), wird auf die Innenkanüle des Tracheostomas aufgesetzt. Er erfüllt wichtige Funktionen. Zum einen erwärmt er die Außenluft auf Körpertemperatur, befeuchtet die Atemluft und sorgt für einen relativ normalen Atemwiederstand, der durch die OP verloren gegangen ist. Husten und Schleimabsonderungen werden durch das Hilfsmittel auch verhindert.
Würde der HME fehlen, kommt es zu einem Fehlen des Atemwiderstandes. Der Betroffene nimmt eine Schonatmung an, die die Nasenatmung ausspart. Das hat zur Folge, dass die sogenannte Interkostalmuskulatur nicht mehr richtig zum Einsatz kommt. Das Atemvolumen sinkt und somit auch die Sauerstoffversorgung. Kurzatmigkeit und Ermüdung sind die Folge, außerdem entfällt die Filtrierung der Atemluft durch Härchen und Schleimhaut in der Nase. Auch die Anfeuchtung der Atemluft in der Nase ist nicht vorhanden, was insgesamt dazu führt, dass der Schleim nicht mehr richtig nach außen abtransportiert werden kann.
Auch ein „Stom-Vent“ als Wärme und Flüssigkeitsaustauscher wird auf dem Tracheostoma angebracht, um die ausgeatmete Feuchtigkeit aufzufangen, aber auch um eine Erwärmung der Außenluft und Befeuchtung anzuregen.
Die Pflege des Tracheostomas ist nicht sehr aufwendig, wenn Betroffene Erfahrung haben. Wissen sollte man, dass vor dem Duschen oder Baden Schutzkappen zu tragen sind, damit kein Waser in die Kanüle laufen kann. Eine Nassrasur wird bei Männern zudem empfohlen, damit keine trockenen Bartstoppeln ins System gelangen. Außerdem sollte auf Wattetupfer zur Reinigung der Eintrittsstelle verzichtet werden. Verstopfungsgefahr!

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