Schwere Folgen von Diabetes verursachen zu viele Amputationen
Professor Diethelm Tschöpe als Direktor des Diabeteszentrum am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW) und sein spezialisiertes Team in Bad Oeynhausen, weisen auf die Folgen von Diabetes als schleichende Bedrohung hierzulande hin. Wenn nicht präventiv frühzeitig eingegriffen würde, so der Experte, ist das Risiko für etwa zehn Prozent der Bevölkerung hierzulande erhöht, dass Betroffenen mit Diabetes Fuß- oder sogar Beinamputationen drohen könnten.
Eine Social Media Kampagne in Kanada aus dem Jahr 2020 weist auf das große internationale Problem hin, denn nicht nur in Deutschland werden pro Jahr etwa über 40.000 dieser Amputationen vorgenommen; mit steigender Tendenz, wenn Präventionsmaßnahmen nicht früh genug greifen. Zu diesen gehören die Achtsamkeit für Wunden, die nicht heilen wollen und für Gefäße, die die Durchblutung in den Extremitäten behindern.
Die kanadische Kampagne „Save the 4 – Rette vier von fünf Gliedmaßen vor der Amputation“ bedeutet, dass bei einer fachgerechten Behandlung in zertifizierten Wundheilungszentren oder spezialisierten Fachzentren für periphere arterielle Verschlusskrankheit, kurz pAVK, 80 Prozent! der Amputationen nicht sein müssten. In spezialisierten Zentren wie etwa in Bad Oeynhausen liegt die Amputationsrate des sogenannten Diabetischen Fußes (DFS) bei unter fünf Prozent. Deshalb raten Fachleute Betroffenen mit Diabetischem Fußsyndrom zu mehr Aufmerksamkeit im Umgang mit Füßen und Beinen, denn Amputationen können nicht rückgängig gemacht werden. Sie nehmen den Patienten Lebenserwartung- und qualität und verursachen hohe Kosten im Gesundheitssystem weltweit.
Daher hält Tschöpe die Prävention auch für so bedeutend. Er appelliert allerdings nicht nur an Betroffene mit DFS, sondern auch an die Politik, die gesundheitspolitisch und ökonomisch umdenken muss.