Wissenschaft

Diabetiker profitieren von Kaltplasma-Behandlung zur Wundheilung

Diabetiker vom Typ 1 oder Typ 2 haben oft Folgeerkrankungen wie Wundheilungsstörungen. Vor allem das Diabetische Fußsyndrom (DFS) bereitet einigen von ihnen große Probleme, denn es ist eine Folge von Fußwunden, die chronisch werden, wenn sie nicht richtig und schnell behandelt werden. Aus der kleinen akuten Wunde wird dann eine chronische.
Bakterien dringen in kleinste Wunden ein und lassen eine Entzündung entstehen. Durch bereits vorhandene Nervenschädigungen als Folge des Diabetes mellitus merken Betroffene oft nicht, dass die Füße Wunden aufweisen, die nicht heilen wollen. Bei diesen Patienten ist nämlich die Schmerz-Reizleitung gestört.
Die regelmäßige Fußpflege gehört bei diesen Menschen grundsätzlich in die Hände von erfahrenen Experten des Bereichs der medizinischen Fußpflege. Diabetiker sollten darauf achten, denn ganz schnell kann sich eine offene kleine Wunde zu einem Fußgeschwür (Fußulcus) entwickeln.
Zwei deutsche Kliniken haben wegen vorhandener Wundheilungsstörungen der Betroffenen eine Studie initiiert, die verdeutlicht, dass Kaltplasma-Therapien Wirksamkeit zeigen. Allerdings übernehmen gesetzliche Krankenkassen diese Behandlung (noch) nicht, obwohl acht Behandlungen zu je etwa 10 Euro, je nach Größe des Wundgebietes, eine beschleunigte Wundheilung gezeigt haben.
43 PatientInnen waren die Teilnehmer der Studie, die insgesamt 62 Fußwunden infolge Diabetes mellitus aufwiesen. Die Studienteilnehmer hatten ein durchschnittliches Alter von 68,5 Jahren und wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe (Kontrollgruppe) erhielt zusätzlich zur Standardtherapie, bestehend aus Desinfektion, Wundreinigung, feuchthaltende Wundauflagen und notfalls Antibiose eine Placebo-Behandlung (ohne Wirkstoff). Die andere Gruppe wurde zusätzlich mit Kaltplasma behandelt, das als Gas flächen- oder strahlenförmig auf die Wunde aufgebracht wurde. Das Ganze geschah über einen speziellen Pen (Stift).
Die Kaltplasma-Therapie-Gruppe profitierte offensichtlich von der Behandlung ohne Nebenwirkungen zu haben. In dieser Gruppe war die verbliebene Wundfläche, mit nur etwa 30,5 Prozent der Fläche der ursprünglichen Wunde, fast doppelt so klein wie in der Kontroll-Gruppe (55 Prozent Wundoberflächenrest).
Wundexperten sehen demnach in der Kaltplasma-Anwendung eine wichtige Option zur Therapie chronischer Wunden wie diabetische Fußulcera, damit schwerwiegende Komplikationen vermieden werden können.

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