Produkte

Erste Hilfe bei Verbrennungen und Wunden

Die korrekte Adhoc-Erstversorgung von Brandwunden und kleineren Kratz-, Riss- und Schürfwunden entscheidet darüber, wie gut eine Wunde verheilt und ob sich später Narben bilden. Australische Forscher fanden nämlich an 2495 Kindern als Teilnehmer einer Studie heraus, dass bei Verbrennungen und Verbrühungen der Haut das erste Mittel der Wahl fließendes, handwarmes Wasser für gut 20 Minuten ist. Zu einer kürzeren Anwendungsdauer wird nicht geraten, da sonst Hauttransplantationen und Behandlungen in der Klinik notwendig werden. Kühlt man dagegen mindestens 20 Minuten mit Wasser aus der Leitung benötigen Patienten 40 Prozent weniger Transplantationen der Haut und Patienten müssen zu einem Drittel weniger das Krankenhaus aufsuchen. Die Wunde heilt zudem schneller und es entstehen weniger Narben. Alle anderen Hausmittel wie beispielsweise Kühlkompressen, Aloe vera-Gele, Eiweiße und vieles mehr gelten als uneffektiv. Wasser ist auch noch nach drei Stunden das Mittel der Wahl.
Zur Reinigung von kleineren nicht infizierten Wunden empfehlen Experten in der Wundversorgung Wirkstoffe wie Octenidin und Polihexanid als Mittel erster Wahl, Betaisodona und Polysept als Fertigarneimittel in Salbenform mit den Wirkstoffen Polyvidon-Iod/PVP-Iod werden dagegen nicht bevorzugt. Erstere Wirkstoffe haben ein großes Wirkspektrum gegen grampositive- und negative Bakterien sowie Pilze und Mykobakterien. Sie werden gut vertragen, sind schmerzfrei in der Anwendung, farblos und wenig allergieauslösend. Octenidin (Handelsname: Octenisept) benötigt nur eine kurze Wirkzeit von zwei Minuten. Polihexanid als Fertigarzneimittel mit Namen wie Lavanid Wundgel und Serasept wirken erst nach 15 Minuten. Octenidin ist allerdings bei tieferen Wunden kontraindiziert, da es sonst zu toxischen Gewebeschäden besonderer Schwere, vor allem bei Kindern, kommen kann. Als oberfächliches Antiseptikum eignet es sich allerdings hervorragend.
Lokalantibiotika werden wegen des Risikos, Resistenzen auszubilden, auch nicht zur Desinfektion empfohlen. Tyrothricin ist das einzige Lokalantibiotikum, das keine (Kreuz-)Resistenzen zeigt. Es wird oberflächlich bei kleineren Wunden und bei Verbrennungen ersten Grades angewendet. Sollte es zwei-bis dreimal täglich angewendet bei bakteriellen Superinfektionen keine Wirkung zeigen, ist ein Arztbesuch indiziert. Tyrothricin im Tyrosur Gel (Handelname des antimikrobiellen Peptids auf Hydrogelbasis) ist gut verträglich, hat ein niedriges Sensibilisierungspotenzial, kann schon bei Säuglingen antibiotisch wirken und unterstützt schnell die köpereigene Wundheilung, alles Vorteile, über die andere Wundsalben- und cremes nicht verfügen.

Vorherige Meldung

Telemedizinische Versorgung im Bereich Wundmanagement sehr gefragt

Nächste Meldung

Die richtige Pflege für Wunden und Narben

Wundversorgung heute

Wundversorgung heute

Herzlich willkommen bei "Wundversorgung heute". Dieses kostenlose und freie Portal steht für Informationen rund um das Thema Wundversorgung. In den drei Rubriken "Produkte", "Kostenträger" und "Wissenschaft" stellen wir Ihnen jeweils die aktuellsten Neuigkeiten vor. Um diesen Informationsservice dauerhaft zu genießen, empfehlen wir Ihnen unseren kostenlosen und jederzeit kündbaren Newsletter. So werden Sie monatlich auf den neuesten Stand im Bereich der Wundversorgung gebracht.