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Die richtige Pflege für Wunden und Narben

Wunden müssen grundsätzlich atmen können, deshalb werden hydro- und atmungsaktive Wundauflagen verwendet. Sie werden zur Unterstützung des Heilungsprozesses und zum Schutz vor Umwelteinflüssen eigesetzt und es gibt sie in fester und gelartiger Form. In fester Form sind Pflaster im Handel, gelartige Präparate heißen Fenistil Wundheilgel, Bepanthen antiseptische Wundcreme, Medigel schnelle Wundheilung, Brand- und Wundgel Medice und Octenisept Wundgel. Die wasserregulierenden Effekte beruhen auf der Fähigkeit, Wasser zu absorbieren (Hydrokolloid-Effekt) und gleichzeitig Wasser an die Wunde abzugeben (Hydrogel-Effekt), sodass der Wasserhaushalt der Wunde perfekt ist. Luft kann trotzdem zirkulieren und der selbstreinigende Wundsekrekt-Abfluss wird nicht gestört. Bepanthen Salbe mit Dexpanthenol als Wirkstoff oder andere fettreiche Salben mit Polyvidon-Iod sind kontraindiziert, da die Wunde nicht atmen kann. Es bilden sich feuchte Kammern, die eine Infektionsgefahr für die noch nicht abgeheilte Wunde bedeuten. Salben dieser Kategorie kommen daher nur bei verheilten Wunden für die Geschmeidigkeit der Wundränder zum Einsatz.
Die Narbenpflege im Anschluss ist genau so wichtig wie die Versorgung der Wunde. Hier muss über Monate jeden Tag mehrmals behandelt werden. Die Wunde muss abgeheilt und schorffrei sein, damit die Pflege der Narbe konsequent beginnen kann. Hypertrophe Narben, also Narben kurz nach der Wundheilung, die durch Überproduktion von Bindesgewebsfasern zur Wulstbildung neigen, werden in erster Linie mit silikonhaltigen Therapeutika behandelt. Sie werden demnach auch präventiv angewendet, um Wulstbildung zu vermeiden. Sie hinterlassen einen unsichtbaren, wasserundurchlässigen Film, dringen aber nicht in die Haut ein, das heißt, werden vom Körper nicht resorbiert. Silikonhaltige Narbenpflege-Präprate gibt es in Gelform, als Pflaster und als Spray. Hier eine kleine Auswahl einiger Handelsnamen: Kelo-Cote Gel und Spray, Bepanthen Narbengel mit Massageroller, Cica-Care und Epi-Derm. Wie sie genau wirken, ist noch nicht abschließend geklärt. Durch den Effekt der Okklusion (wasserundurchlässig) wird die Hydratisierung der Keratinozyten verstärkt. Wachstumsfaktoren beeinflussen dann anscheinend die Fibroblastenfunktion und die Produktion von Kollagen positiv, daher sind sie auch bei Keloiden (gutartige Narbenwucherungen) mit überschießendem Wachstum der Fibroblasten geeignet.
Zur Narbenpflege eignen sich auch Öle wie Frei-Öl, Tribalsam Tricutis, etc., die zur Narbenmobilisation manuell in die Haut eingearbeitet werden.
Das Narbentopikum Contractubex sticht in der Narbenpflege heraus, denn es enthält neben Allantoin und Heparin Zwiebelextrakt. Sowohl frische als auch ältere Narben reagieren positiv, deshalb empfiehlt die Deutsche Dermatologische Gesellschaft das Mittel für hypertrophe und keloide Narben, auch als Okklusionsverband mit Namen Contractubex Intensivpatch über Nacht.
In Kelofibrase von Sandoz ist neben Heparin, Harnstoff (Urea pura) und Campher enthalten. Alle Inhaltsstoffe machen das Gewebe weich und geschmeidig, verbessern den Feuchtigkeitshaushalt der Haut und stimulieren gleichzeitig die Durchblutung, was auf den Anteil des Camphers zurückzuführen ist. Das Hansaplast med Narben Reproduktion-Pflaster ist hypoallergen und hat als Polyurethan-Pflaster ähnliche Effekte.

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