Wissenschaft

Fünf digitale und technische Anwendungen als Helfer im innovativen Wundversorgungsprozess

Im Bereich der Wundversorgung hat die Technisierung und Digitalsierung längst ihren Platz gefunden. Nicht nur die Expertise von Wundexperten ist hierbei gefragt, es kommen zunehmend digtale Trends und Wundversorgungsprodukte zum Einsatz, die den von Menschen ausgewählten Wundversorgungsprozess hilfreich unterstützen sollen. So können bestehende Defizite in der Wundversorgung ausgeglichen werden. Ein hilfreicher digitaler Assistent, von fünf der hier vorgestellten Helfer, ist ein übersichtlicher Wundbericht aller am Wund-Pflegeprozess Beteiligter, denn der Dokumentationsaufwand steht oft mit der adäquaten Versorgung im Ungleichgewicht. Zunehmende Bürokratie und Dokumentationsfluten beeinflussen die Versorgung der Wundpatienten negativ. Softwarelösungen ermöglichen den Wundexperten von unterwegs, vor Ort beim Patienten oder in der Praxis eine vereinfachte und schnelle Kommunikationsmöglichkeit. Die Daten sind überall und jederzeit abrufbar. Die zweite digitale Lösung ist das Vermessen von Wunden mit Hilfe der sogenannten Planimetrie. Sie wird zur Berechnung der Größe der Wunde hinzugezogen, was für die Anpassung der richtigen Wundauflage wichtig ist. Außerdem kann das System die exakte Wundtiefe mittels 3D-diagnostischen Hilfsmitteln berechnen. Aufschluss über Heilungserfolge können ebenfalls mit diesen Methoden ermittelt werden. Die IR-Thermographie, ein Verfahren mit der Wärmebildkamera, kann bei Diabetes-Patienten beispielsweise auch Aufschluss über Durchblutungsstörungen geben, indem es Temperaturunterschiede an den Beinen von Diabetikern erkennt. Die Fluoreszenz ist ein weiterer technischer Helfer, um an Wunden Infektionsherde aufzuspüren. Die Frage, ob die Wunde schon infiziert ist oder aber infektgefährdet ist, lässt sich mit diesen Geräten bestimmen, die Strahlen aussenden. Bestimmte Baktrienansammlungen lassen sich mit Hilfe von fluoreszierender Strahlung abbilden. Strahlt die Bakterienkolonie beispielsweise rot, so kann dies ein Nachweis auf bestimmte Bakterienarten wie Staphylokokken oder andere Bakteriengattungen sein. Das vierte unterstützende technische Hilfsmittel sind digitale Wund-Datenbänke und Lexika, die mit dem Smartphone oder Tablet abrufbar sind. Dieses „Wundwissen To-Go“ ist mit entsprechenden Apps für Pflegefachkräfte eine ergänzende Unterstützung im Wundversorgungsprozess. Die Apps „iWundpflege“ oder das „AOK Wundwissen“ beispielsweise bieten alle Informationen über Wundverbände, Wundlexika mit Fachwörtern bis hin zu Anleitungen zur phasengerechten Wundversorgung; Tipps und Ratschläge zu Wundarten wie chronischen Wunden, aber auch Präventionsmaßnahmen und vielem anderen inkludiert. Die Apps speichern zudem Dokumentationen zum Wundmanagement mit Fotos von den entsprechenden Wunden. An der fünften hilfreichen Erfindung wird noch weltweit geforscht. Doch es gibt schon Wundauflagen, die technisiert sind und beispielsweise den pH-Wert sowie andere Parameter von Wunden messen können. Diese sogenannten „smart dressings“ machen dies heute schon mit ersten Prototypen möglich. Die individualisierte und personalisierte Medizin oder Wundbehandlung ist das Ziel dieser hier vorgestellten fünften Methode.

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