Erweitertes Leistungsangebot für Patienten mit schwer heilenden und chronischen Wunden

Menschen mit schlecht heilenden oder chronischen Wunden sollen von speziellen Wunversorgungsangeboten in der Zukunft profitieren. In der häusliche Krankenpflege soll das Leistungsangebot damit individueller und bedarfsgerechter werden. Dazu bedarf es der Anpassung an den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) arbeitet zur Zeit an der Anpassung durch Neustrukturierung der Leistungen zur Wundversorgung. Dies beinhaltet die Dauer und Häufigkeit der Maßnahmen bei bestimmten Krankheitsbildern, aber auch die Verbesserung der Leistungsansprüche. Änderungen der Häuslichen Krankenpflege-Richtlinie (HKP-RL) sollen die gewünschte Effekte mit sich bringen:

• Spezialisierte Leistungserbringer mit pflegefachlicher Kompetenz haben bei schwer heilenden Wunden oberste Priorität.
• Spezialisierte Leistungserbringer können Patienten im Umgang mit chronischen und schwer heilenden Wunden schulen und anleiten, damit diese wundspezifische Maßnahmen beherrschen.
• Ärzte und Pflegefachkräfte müssen zusammenarbeiten und in einem interprofessionellen Informationsaustausch stehen, damit etwaige Probleme im Heilungsverlauf nicht auftreten. Der G-BA arbeitet eine Dokumentation und Beurteilung des Therapieverlaufs und ein enges Abstimmungserfordernis aus.
• Dekubitus-Patienten, also Patienten mit Druckgeschwüren, benötigen besondere Positionswechsel; in Zukunft ab Grad 1, das heißt, wenn eine nicht wegdrückbare Rötung Leistungsansprüche nötig macht.
• Ambulante spezialisierte Einrichtungen außerhalb der eigenen Häuslichkeit werden notwendig, wenn Komplexität der Wundversorgung im häuslichen Umfeld Patienten überfordert.

Das Bundesministerium für Gesundheit und Veröffentlichung wird nach Nichtbeanstandung den Beschluss zur Änderung der HKP-RL durch Inkrafttreten im Bundesanzeiger bekanntgeben.