Wissenschaft

Beobachtungsstudie macht Epidermolysis-bullosa-Betroffenen Hoffnung

In einer Beobachtungsstudie an drei Patienten mit Epidermolysis bullosa (EB) fanden Forscher der University Medical Center in Groningen in den Niederlanden heraus, dass, wenn diese Patienten mit CBD-Öl behandelt werden, Linderung der seltenen Hauterkrankung, die auf einem Gendefekt beruht, erreicht wird. Alle drei Patienten, Kinder im Alter von sechs Monaten, drei Jahren und zehn Jahren, hatten die typischen Symptome wie Blasenbildung der Haut, offene Stellen und Wunden sowie Juckreiz und Schmerzen. Die Haut der Betroffenen ist dermaßen zart und verletztlich, weshalb die jungen Patienten mit EB auch Schmetterlingskinder genannt werden. Die Ausprägung der Hautkrankheit ist dabei aber von unterschiedlichstem Ausmaß und eine Heilung ausgeschlossen; man kann also nur die Symptome lindern. Während einige Kinder nur eine lokale Blasenbildung, die auf wenige Hautareale übergegriffen hat, haben, sind andere am ganzen Körper von Blasen befallen. Auch innere Organe können geschädigt werden. Damit die Schmerzen der Patienten mit EB gemildert werden, greifen die Ärzte oftmals zu opioid-basierten Therapien gekoppelt mit Antibiotika oder auch einem Antihystaminikum wie Diphenydramin gegen den Juckreiz. Die Kinder der Studie bekamen aber neben den üblicherweise verabreichten Medikamenten ein Cannabinoid (CBD) beziehungsweise ein CBD-Öl, welches eine beruhigende, entspannende, entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung haben soll. Alle beiden Kinder sowie der Säugling zeigten unter der Therapie mit dem Cannabinoid-Öl eine Verbesserung der Hautsituation, teilweise sogar unter Reduzierung der Standardtherapie. Die Eltern der Kinder bemerkten eine schnellere Heilung der Wunden, eine signifikante Verringerung der Blasenbildung sowie eine Schmerzlinderung bei gleichzeitiger Verringerung der Morphin-Dosis im Falle des sechs Monate alten Säuglings und der Naproxen-Gabe im Falle des zehnjährigen Jungen, welches auch als Schmerzmittel eingesetzt wird. Die Wissenschaftler in den Niederlanden müssen noch weitere Studienergebnisse  abwarten, doch schon jetzt ist klar, dass das CBD-Öl positive Effekte hat, weil Cannabinoide an die Cannabinoidrezeptoren der Betroffenen andocken und so die entzündungshemmenden und schmerzlindernden Wirkungsweisen auslösen. Für alle Betroffenen der Krankheit EB ein echter Hoffnungsschimmer, weil es keine Kausaltherapie gibt. Bei dieser Erkrankung stehen die Versorgung der Wunde und die Therapie der Schmerzen im Fokus der Behandlung, von der etwa zwei bis drei Menschen von 100.000 betroffen sind.

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